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mehr als 1000 Beiträge seit 14.01.2016

Re: Sie haben eine Kleinigkeit bei den Kosten übersehen und 2% v BIP ist Firlefa

Benz_in_kanister schrieb am 06.11.2023 17:28:

Eine bei Rheinmetall bestellte 155 mm Granate kostet den deutschen Steuerzahler ca. 3600 €. Eine wohlgemerkt. In Russland wird ein vergleichbares Exemplar für einen Bruchteil dessen über die Ladentheke gehen.

"Wird gehen"?
Das heißt, du hast keine handfesten Informationen, sondern spekulierst nur wild herum.

Warum? Weil die russische Rüstungsindustrie staatlich ist und keinerlei Profitinteressen befriedigen muss oder möchte.

... und auf dieser Spekulation ziehst du dann Schlussfolgerungen.
Nee, das kann man so nicht akzeptieren.

Obendrein hat auch die staatliche Rüstungsindustrie Profitinteressen. Die manifestieren sich dann nicht als Gewinne in einer Bilanz, sondern als "wie viel kann ich veruntreuen, ohne dass es auffällt".

Von daher ist der Vergleich mit Italien völliger Nonsens.

Nö. Nur, weil die Russen ihre Wirtschaft wieder stärker staatlich lenken, wird das BIP ja nicht anders, es wird nur schwieriger zu messen, weil nicht mehr nur in Rubeln gezahlt wird, sondern auch in Naturalien.
Aber die Produktionskapazitäten ändern sich ja nicht wesentlich, nur weil Russland auf Kriegswirtschaft geht, das ist also alles andere als Nonsense.

Von 2% BIP kann der Staat sich was kaufen? Machen Sie die Augen zu, dann sehen Sie es. Ach so, nichts?

Wenn der Militärhaushalt von 1,34% auf 2% hochgehen soll und derzeit bei 50 Mrd € liegt, sind das 33 Mrd €.
Bei einem Preis von 3600 € je Granate sind das etwas über 900 Millionen Granaten.
Ich glaube, das wären mehr, als insgesamt im Krieg verschossen wurden, auf beiden Seiten.
Ah ja, ich sehe Zahlen: 50.000 täglich durch die Russen, 10.000 durch die Ukrainer. (Mittlerweile sind die Russen wohl auch auf ungefähr 10.000 runter, aber egal.)
Macht 60.000 pro Tag, bei Stand heute 620 Tagen macht das 37 Millionen Granaten.
D.h. Deutschland könnte, wenn sie die 2% tatsächlich ausgeben würden, binnen eines Jahres da 24-Fache der bisher auf beiden Seiten Verschossenen liefern.
Ich glaub schon, dass das einen gewaltigen Unterschied machen würde.
Die Ukraine selbst will nur das Dreifache des derzeit Gelieferten. Da die Rechnung oben das Sechsfache berechnet, könnte Deutschland also den Granatenbedarf der Ukraine für 48 Jahre bezahlen, und das nur daraus, dass sie das Militärbudget auf die eigentlich als Zielvorgabe vorgesehenen 2% des BIP...

Das ist natürlich eine reine Überschlagsrechnung. In der Praxis würde nur ein kleiner Teil des Geldes für Artilleriegranaten ausgegeben.
Aber es zeigt, dass rein wirtschaftlich schon Deutschland alleine in der Lage wäre, Russland in einem konventionellen Krieg nicht nur zurückzuschlagen, sondern in Grund und Boden zu stampfen.
Und es ist völlig egal, ob Rheinmetall damit noch Gewinne macht oder nicht.
Rheinmetall selbst gibt ungefähr 11% an. Würde Rheinmetall darauf verzichten, würde eine Granate halt 3200€ kosten, das ändert an der Gesamtrechnung einfach nichts Wesentliches.

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