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  • Ackerland

252 Beiträge seit 12.08.2001

Re: Mit dieser Meinung stehst du nicht alleine ...

MartinDJR schrieb am 24.09.2024 19:27:

Dasjenige, in dem dieses Forum angesiedelt ist, vermutlich eher nicht.

[...]
Und nun schau' dir an, welchen Titel der Telepolis-Artikel hat!

Das hast Du schön irreführend zitiert, um Dir Deinen Strohmann konstruieren zu können. Tatsächlich hatte ich auch das hier noch geschrieben:

Unsere Medien hierzulande sind doch immer noch zu 90% radikal pro-ukrainisch

Telepolis gehört halt offensichtlich nicht zu den 90%.

Neutral wäre: "Russischer Vormarsch – die Russen könnten Wuhledar einnehmen".
Und Pro-Russisch wäre: "Russischer Vormarsch – Wuhledar vor dem Fall".

Zweitens: Wenn man sich die Verhältnisse und den entstehenden Kessel auf der ukraine-freundlichen Webseite: https://ukraine.liveuamap.com mal anschaut, sieht man, dass die Aussage "Wuhledar steht vor dem Fall" auch faktisch zutrifft. Deine "neutrale" Variante wählt man eher, wenn man einen pro-ukraine Bias hat.

... radikal pro-ukrainisch ...

"Pro-ukrainisch" wären die Medien dann, wenn sie fordern würden, dass Russland am Ende des Krieges mehr Zugeständnisse manchen muss als die Ukraine - also z.B. dass Russland das ukrainische Gebiet räumen muss, aber die Ukraine Teile der Oblast Kursk behält.
[...]
... und ich kenne kein einziges Medium, das in diesem Sinne "pro-ukrainisch" ist.

Ich fasse also nochmal zusammen: Deiner Ansicht nach sind also nur diejenigen Positionen pro-ukrainisch, wenn Dinge gefordert werden, die noch nicht einmal die ukrainische Führung selbst fordert.

Ganz im Gegenteil: Viele Medien haben sogar gefordert, dass die Ukraine ein Teil des von Russland eroberten Landes aufgeben soll, während Russland keinerlei russische Gebiete an die Ukraine abtreten sollte. Oder dass die Ukraine sich verpflichten soll, nicht der NATO beizutreten, während Russland sich zu gar nichts verpflichten sollte. Das wäre eindeutig "pro-russisch", da von der Ukraine hier mehr verlangt wird als von Russland.

Bitte Quelle auf alteingesessene, etablierte Medien (außer Telepolis), z.B. Spiegel, Focus, FAZ, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche, und dergleichen?

Leider gibt es genügend russische Politiker und auch Scharfmacher in den russischen Medien, die immer wieder betonen, dass ein Waffenstillstand mit der Ukraine nur eine Pause sein würde, und der Krieg dann ein paar Jahre später weitergehen würde.

Ein Politiker hat sogar gesagt: "Bis das Ukrainische Volk vollständig vernichtet ist".

Klar hast Du in Russland solche Schreier. Aber die gibt es doch auch bei uns zur Genüge. Aus diversen Think-Tanks in Übersee wird gefordert, dass Russland balkanisiert werden muss, und in Einzelstaaten zerfallen muss. Stichwort "Decolonize Russia". Z.B. hier.:
https://www.csce.gov/briefings/decolonizing-russia-a-moral-and-strategic-imperative/

Nur dadurch, dass diejenige Kriegspartei gewonnen hat, die kein Interesse daran hatte, den Gegner "zu vernichten" (damals die Alliierten, heute wäre das "der Westen"), konnte man nach dem Krieg freundschaftliche Beziehungen zwischen den ehemaligen Feinden aufbauen.

Du tust so, als hätte es nach dem 2. Weltkrieg überhaupt keine Geschichte mehr gegeben. Da hat auch der Umstand mitgespielt, dass die USA praktisch nahtlos in den kalten Krieg mit der Sowjetunion übergegangen ist, und Deutschland gebraucht wurde.
Wer weiß, vielleicht wäre es ja sonst so gekommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan

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