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  • MartinDJR

mehr als 1000 Beiträge seit 08.09.2015

Re: Mit dieser Meinung stehst du nicht alleine ...

Das stimmt doch einfach nicht. Natürlich wurden Erfolge bei uns in den Medien bejubelt.

Die Frage ist: Wurden diese Erfolge so dargestellt, als seien es "strategisch wichtige" Erfolge?

Denn darum geht es mir: Dass viele unwichtige Erfolge der Russen, die eigentlich nicht der Rede wert sind, in der deutschen Presse als "strategisch wichtig" und "kriegsentscheidend" dargestellt wurden.

Tut mir leid, da kann ich Dir nicht mehr folgen. Das wird zu absurd.

Eben. Das Problem, das sehr viele Deutsche in diesem Krieg haben, ist, dass sie eine ganz wichtige Tatsache nicht verstehen:

Die Begriffe "pro-ukrainisch" oder "pro-russisch" bedeuten NICHT, dass man dasselbe möchte wie die entsprechende Regierung, ...

... sondern sie BEDEUTEN, dass man irgendetwas möchte, was für das entsprechende Land und die Bürger des entsprechenden Landes gut ist.

Es tut mir leid, wenn ich dich beim nächsten Satz in eine bestimmte Schublade schiebe und dich falsch einschätze, aber ...

... anstatt sich die Zeit zu nehmen, um zu überlegen, wer (welche Regierung ...) WIRKLICH das möchte, was gut für Russland und die russischen Bürger ist, gehen Leute wie du einfach davon aus, dass die russische Regierung das möchte, was gut für die russischen Bürger ist und - noch schlimmer - dass die ukrainische Regierung das möchte, was schlecht für die russischen Bürger ist.

Wenn das wirklich so wäre, dann wäre die russische Regierung selbstverständlich "pro-russisch" und die ukrainische Regierung logischerweise nicht.

Wenn man sich aber anschaut, wer WIRKLICH ein Interesse daran hat, dass es Russland und den russischen Bürgern gut geht, kommt man zu einem ganz anderen Ergebnis...

Eine Haltung, die in der Mitte zwischen Ukrainern und Russland ist, ist "extrem pro-russisch"?
...
Wie nennst Du dann die russische Position selbst?
...
Ja, unsere Medien sind extrem pro-ukrainisch. ... Siehe auch meinen Beitrag hier ...

Wie gesagt: "Pro-ukrainisch" oder "pro-russisch" bedeutet nicht, dass es die entsprechende Regierung das möchte, sondern es bedeutet, dass es gut für das entsprechende Land und dessen Bürger ist.

Wenn eine bestimmte Haltung also gut für Russland und dessen Bürger ist, dann ist diese Haltung "pro-russisch". Und wenn dieselbe Haltung schlecht für die Ukraine und deren Bürger ist, dann ist sie eben nicht "pro-ukrainisch".

... SELBST DANN, wenn die ukrainische Regierung diese Haltung einnehmen sollte!

Mit dieser Erklärung könntest du die von dir in deinem anderen Beitrag verlinkten Presseartikel noch einmal durchlesen, und überprüfen, ob sie wirklich "pro-ukrainisch" sind!

Nur ein Beispiel: Es wird gefordert, dass die Ukraine nach dem Krieg der NATO beitritt, um zu verhindern, dass Russland erneut Krieg gegen die Ukraine führt. Klingt erst einmal "pro-ukrainisch". Wenn man aber bedenkt, dass es auch für die russischen Bürger gut ist, wenn russische Soldaten nicht ständig zum Sterben in die Ukraine geschickt werden, und dass Russland durch diese NATO-Mitgliedschaft auch keine Nachteile hätte, merkt man, dass diese Forderung eigentlich auch "pro-russisch" ist.

Bisher bin ich übrigens nicht in die Situation gekommen, dass ich den Forderungen der russischen Regierung ein Adjektiv (z.B. "Ultra extrem doppelextra pro-russisch") zuordnen musste.

Es gibt eben einen bekannten, zulässigen Meinungskorridor.

Eben.

Die Meinung "ich will irgendwann Frieden haben" liegt so weit außerhalb des "Meinungskorridors", dass man zu 7 Jahren Haft verurteilt wird, während die Meinung "wir werden immer im Krieg sein" völlig in Ordnung ist.

Aus dieser Tatsache kannst du schließen, dass es in Russland die offizielle Politik ist, für immer in irgendwelche Kriege verwickelt zu sein!

Denn warum sonst sollte die Meinung "ich will Frieden" außerhalb des "Meinungskorridors" liegen?

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