Godapol schrieb am 26.09.2024 07:24:
Guckstu schrieb am 25.09.2024 15:39:
Sachlich? Durchaus.
Zuverlässig? In gewissen Grenzen schon. Die Ukrainer haben keinen guten Grund, ihre Leistungen schön- oder schlechtzureden.
Unabhängig? Natürlich nicht, aber es gibt ein einem Krieg eh keine unabhängigen Quellen.*facepalm*
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Prinzipien_der_Kriegspropaganda
Wenn du jetzt noch dazu konkret schreiben könntest, was dir an meiner Aussage nicht passt, könnten wir uns darüber unterhalten.
So ist es bloße Rechthaberei deinerseits.
Die Aussage war ja "nicht abfangbar", und das würde eine Trefferquote von 0% bedeuten, nicht wahr?
Nein. So wie es eine absolute Sicherheit nicht gibt.
Also ist die Aussage "nicht abfangbar" nicht haltbar.
Hyperschallraketen gelten als derzeit nicht abfangbar. Punkt.
"Punkt" sagt immer der, der eine Diskussion abwürgen will.
Wenn Putins Aussage als "nicht abfangbar" interpretiert werden, dann muss man darauf schauen, was Putin damit sagen wollte.
Aber hey, lassen wir doch mal Experten zu Wort kommen:
https://www.defense.gov/News/News-Stories/Article/article/3391322/
https://www.northropgrumman.com/space/hitting-a-bullet-with-a-bullet-counter-hypersonic-systems
Die sind natürlich parteiisch, weil sie Budget bwz. Aufträge wollen.
Es hat übrigens niemand bestritten, dass schnellere Raketen schwieriger abzufangen sind.
Es geht nur um diese Sache, dass sie angeblich gar nicht abfangbar sein sollen, und bei mindestens zwei bestätigten Abschüssen ist das wohl so nicht richtig.
Um die tatsächliche Wirksamkeit der Kinshals zu beurteilen, müssten man wissen, was ihre Ziele waren, ob auf dem Weg Luftabwehr stand und was dann die Abfangquote war.
Sonst ist es ja auch gut möglich, dass die schlicht an den Abwehrstellungen vorbeigeflogen sind. Russland bringt ja täglich Gleitbomben, Raketen, Marschflugkörper und eben auch Kinshals ins Ziel, die momentanten Statistiken zeigen nicht die Leistungsfähigkeit der russischen Waffen, sondern dass die Ukraine zuwenig Luftabwehr hat.
Und nein, Schätzelein,
Lass bitte diese plumpen Vertraulichkeiten.
du musst 1. Englisch können und 2. zwischen den Zeilen lesen.
Ja, klar. Texte Lesen 101.
Aber hast du Quellen Auswerten 101 gehabt?
Wenn du auf die Aussage "neutrale Quellen gibt es nicht" mit Gelächter reagierst, scheint mir das bei dir zu fehlen - interessant wird's ja, wie man aus mehreren nicht neutralen Quellen eine etwas neutralere Gesamtsicht destilliert, und wenn du das von vornherein als sinnlos etikettierst, hast du halt verloren, bevor du überhaupt gekämpft hast.
Die Amis werden sich offiziell nicht die Blöße geben zuzugeben, dass derzeit kein systematisches Abfangen möglich ist und wenn mal eine erwischt wird, dass eher Glück denn Können ist.
Doch, genau das ist ja die Aussage.
Wenn man Englisch versteht und ein bisschen zwischen den Zeilen liest.
Kurz gesagt: Die sagen, die Hyperschallwaffen seien schwieriger abzufangen, und die brauchen ganz schnell ganz viel mehr Geld, um Gegenwaffen zu entwickeln.
Wie viel schwieriger und ob es tatsächlich ein neues Entwicklungsprogramm braucht: Ja, da muss man dann andere Leute fragen. Die Leute, die keinen Interessenkonflikt haben, aber die Technik kennen.
Und das ist die Aussage: Nein, die Russen haben (auch) nichts, was mit Mach 10 im Endanflug ist, ja, Mach 3,8 ist schwieriger abzufangen als die meisten Flugkörper, nein, so viele Hyperschallwaffen hat ohnehin niemand, ja, das könnte(!) in Zukunft schon ein Problem werden, falls(!) die Russen mit ihren Hyperschallwaffen effektiver werden, nein, das zu schließen lohnt vermutlich nicht, weil ein gewisser Prozentsatz eh durchkommt, egal ob Lo-Tech oder Hi-Tech, und die paar Hyperschalltreffer sind halt die Promille, die immer noch treffen, aber wahrscheinlich nicht kriegsentscheidend - AUSSER sie schaffen es, die gut abgesicherten Hi-Tech-Ziele auf der eigenen Seite zu finden und anzugreifen.
Und vor die stellt man dann eben eine Patriot-Stellung. Direkt davor. Die kriegen das auch abgeschossen. In den meisten Fällen - ein paar Treffer gibt es immer, aber ob es wirklich was Neues braucht?
Klar, man kann trotzdem eine Spezialwaffe gegen Hyperschallwaffen entwickeln.
Aber eine Handvoll Treffer im Monat abzuwehren? Lohnt das? Oder sollte man nicht lieber ein paar primitive Gepards mehr hinstellen, die die Drohnenwellen ausdünnen, die die Russen zur Luftabwehr-Übersättigung vorausschicken, die geradezu lachhaft winzige Anzahl Patriot-Stellungen auf ein halbes oder ganzes Hundert aufstocken, die Dinger mit den neuen Radarsystemen mit mehr Reichweite und Rundumsicht ausstatten, und die paar durchkommenden Kinschals sind dann immer noch hässlich und tragisch, aber man hat nicht mehr permanent die Sorge, dass das Stromnetz ausfällt?
Es geht um Aufwand und Wirkung.
Aber dass Putin sinngemäß erzählt hat, die Hyperschallwaffen seien "nicht abfangbar" - also, das ist einfach Blödsinn. Natürlich sind die abfangbar. Sogar von Patriot-Stellungen. Die Patriot hat halt keinen ausreichend großen Wirkungsradius, und gegen Hyperschallwaffen ist der Wirkungsradius selbstverständlich kleiner als gegen einen normalen Marschflugkörper, so dass die ohnehin unzureichende Luftabwehr durch die Russen sehr leicht zu umgehen ist.
D.h. nicht die Waffe ist "nicht abfangbar", sondern die Ukraine ist zu schlecht verteidigt.