DasWoelfchen schrieb am 29.09.2023 17:37:
Biertrinker (7c476d1a) schrieb am 29.09.2023 15:44:
1. Armenien hat Russland gewissermassen den Mittelfinger gezeigt, indem es ein grosses Militärmanöver mit der NATO durchgeführt hat.
Es wurde kein Militärmanöver mit der NATO durchgeführt. Erzähl nicht solchen Unsinn.
Stimmt, es waren die USA mit denen da ein Manöver abgehalten wurde:
Am 1. September hat die armenische Regierung dem Parlament einen Vorschlag zur Ratifizierung des Römischen Statuts übermittelt. Dadurch würde sich Eriwan verpflichten, den Entscheidungen des Internationalen Strafgerichtshofs Folge zu leisten. Das würde im Fall einer Einreise des russischen Präsidenten Wladimir Putin automatisch bedeuten: Verhaftung und Übergabe an das Gericht.
Weiterhin hat Armenien unerwartet seinen ständigen Vertreter bei der sogenannten Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) abberufen. Russland spielt in dem Bündnis eine führende Rolle. Ob überhaupt ein neuer Vertreter benannt wird, ist noch nicht klar.
Als dritter Schlag gegen Moskau finden seit dem 11. September in Armenien gemeinsame Militärübungen mit den USA statt, die noch bis zum 20. dieses Monats andauern. Besonders unangenehm daran ist für die Russen, dass sich die Armenier im Januar geweigert haben, Manöver der OVKS auf ihrem Territorium durchzuführen. Die Krone setzte der armenische Premier Nikol Paschinjan der aktuellen Entwicklung auf, als er erklärte, Eriwan würde die OVKS verlassen, falls sie sich als "inkompetente Organisation" erweise.
Die Bruchlinie zwischen Eriwan und Moskau ist offensichtlich; und es wird von armenischer Seite auch gar nicht versucht, sie zu kaschieren. Premier Paschinjan erklärte der italienischen Zeitung La Repubblica ganz offen, dass "Armeniens Sicherheitsarchitektur zu 99,999 Prozent mit Russland verbunden ist" – und nannte das einen "strategischen Fehler".
Die armenische Führung versuche aktuell, ihre Strategie zum Schutz des Landes zu "diversifizieren". Der Kreml verbirgt seine Verärgerung über das armenische Verhalten nicht und vermutet Tricks westlicher, subversiver Beeinflussung, mit der versucht werde, Russland aus dem Südkaukasus zu verdrängen.
https://www.telepolis.de/features/Armenien-wendet-sich-von-Russland-ab-9307607.html
Das war am 17.09.2023...
DAS ALLES passierte, weil Russland seinen Vertragspartner Armenien bereits zuvor schon militärisch im Stich gelassen hatte. Offensichtlich hat auch Putin zwischenzeitlich geprüft, von welcher Verbindung er mehr profitiert und daraus ging Azerbajian als Sieger hervor. Den Armeniern bleibt also gar nichts anderes übrig, als sich mit denen zu Verbünden, die nicht ausschließlich nach Rohstoffen linsen.
Am 19.09.2023 dann greift Aserbaidschan die Region Bergkarabach an - aber woher kamen die Waffen, wenn es doch ein von der OSZE beschlossenes langjähriges Waffenembargo gegen Aserbaidschan und Armenien gibt:
Aserbaidschan hat viele Geschäftsfreunde, unter ihnen ebenfalls die Russen, Südkoreaner, Türken, Israelis. Letztere sind ein Schlüsselpartner. Israel bezieht – über die Türkei – bis zu vierzig Prozent seines Öls aus dem Land. Gleichzeitig liefert es nach Sipri-Angaben sechzig Prozent aller Rüstungsimporte Aserbaidschans. Seit 1992 gilt, mittlerweile über die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), ein Embargo über Waffen- und Munitionslieferungen gegen die Konfliktparteien Armenien und Aserbaidschan. Israel steht es als Partnerland der OSZE frei, sich dem Embargo anzuschließen – es fühlt sich daher nicht daran gebunden. Seit 2011 betreibt der israelische Drohnenhersteller Aeronautics eine Fabrik mit dem aserbaidschanischen Verteidigungsministerium. Und als Ministerpräsident Benjamin Netanjahu 2016 Baku besuchte, gab Alijew bekannt, man habe Waffenverkäufe in Höhe von fünf Milliarden Dollar abgeschlossen.
Es handelt sich etwa um Radarsysteme, ballistische Raketen und Drohnen, von denen während der jüngsten Kampfhandlungen insbesondere eine sogenannte Kamikazedrohne namens „Harop“ für Aufsehen sorgte, deren Einsatz gegen armenische Kräfte Alijews außenpolitischer Berater Hikmet Hadschijew jüngst dem israelischen Portal „Walla“ bestätigte.https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/das-militaerische-ungleichgewicht-im-karabach-konflikt-16992733.html
Hier sollte sich die UN engagieren:
"Was also tun? Waffen an Armenien liefern? Nein. Gefragt ist jetzt echte, ehrliche Diplomatie. Warum eigentlich keine Autonomie für Bergkarabach, etwa für die nächsten 15 Jahre. Unter dem Schutz von UN-Blauhelmen. Und dann ein echtes Referendum, unter internationaler Kontrolle. Versuchen könnte man es. Denn das Selbstbestimmungsrecht der Völker gilt. Das Selbstbestimmungsrecht der Menschen allerdings auch."
https://www.morgenpost.de/politik/article239625785/bergkarabach-armenien-aserbaidschan-krieg-waffenlieferungen.html