Seit Anfang des Krieges sammeln wir die Meldungen über getötete russische Soldaten. Und glaubt mir, im Moment sieht es gruselig wie noch nie aus. Wir kommen mit dem Sammeln und Einordnen der vielen Kriegstoten kaum mehr nach. Und es werden ständig mehr.
Die Ukraine hat ihre Kriegstaktik geändert. Es geht nicht mehr um die Rückeroberung ihres Territoriums, sondern darum dem russischen Militär und auch dem russischen Staat soviel Schaden wie möglich zuzufügen. An der Front laufen die russischen Angriffe in vorbereitete Hinterhalte, Soldaten und Kriegsmaterial wird zuhauf zerstört. Mit Drohnen wird Jagd auf Soldaten im freien Feld und in Schützengräben gemacht. Das alles ist sehr effektiv.
In unserer letzten Statistik zum 30.11.23 hatten wir 37.600 Kriegstote erfasst. Auf Grund unserer Erfahrungen in verschiedenen Regionen, auf Grund einer statistischen Auswertung eines russischen Medizinstatistikers, können wir davon ausgehen, dass wir nur 60% der Kriegstoten erfassen. Das bedeutet etwa 63.000 gefallene Soldaten, 220.000 Schwerverletzte, also insgesamt etwa 280 Tausend Opfer dieses verbrecherischen Krieges.
Das sind inzwischen deutlich mehr Kriegstote als die USA in 10 Jahren Vietnamkrieg zu verzeichnen hatte. Und auch deutlich mehr als die Verluste der Sowjetunion in Afghanistan und Russland in den beiden Tschetschenienkriegen zusammengerechnet.
Mein letzter Blick in unsere Datenbank zeigte, dass wir inzwischen bei über 40.000 namentlich erfassten russischen Kriegstoten angekommen sind. Es werden noch viele mehr bis zu unserem Abschluss 2023.
Wir haben einen guten Überblick durch unsere Recherchen über die russischen Medien und sozialen Netzwerke. Viele Menschen wollen noch immer einen Sieg Russlands, aber dieser hohe Blutzoll geht an Niemanden spurlos vorbei. Die Regierung kann dies nicht beliebig fortsetzen, das ist sicher und so mehren sich die kritischen Stimmen, die eine schnelle Beendigung fordern.
Russlands Regierung verpulvert den Reichtum des Landes in diesem Krieg, den es nicht gewinnen kann. Die Menschen in den Weiten Russlands werden deshalb weiterhin ohne geteerte Hauptstraße, ohne Gasversorgung (!) und ohne Kanalisation leben müssen, die maroden Schulgebäude und Krankenhäuser werden so bleiben, dafür haben die Kriegsdenkmäler Konjunktur. Auch ein Fortschritt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.12.2023 22:20).