Erstmal vielen Dank für den Artikel. Es gibt sie also noch: kluge Menschen, die Situationen objektiv analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen können. Und dies sogar bei der Bundeswehr. Hätte ich tatsächlich nicht gedacht. Aber warum nur tauchen sie in der breiten öffentlichen Debatte nicht auf? Warum werden die Analysen und Bewertungen erst öffentlich, wenn der Analyst nicht mehr im Dienst steht?
Ja wahrscheinlich, weil es gar keine breite öffentliche Debatte mehr gibt. Es gibt keinen Pluralismus mehr, falls es ihn je gab. Statt einer kritischen und emotionalen Diskussion und Entscheidung in unserem Parlament gibt es eine Regierungserklärung zu dramatischen Sanktionen und einem 100 Mrd. Euro Sondervermögen zur Aufrüstung. Es gab keine demokratische Abstimmung zur Unterstützung des Maidan-Putsches, keine zu Minsk und Minsk-2, keine zur Akzeptanz der Krim-Sezession. Es gab nie eine. Es gibt nur Entscheidungen nicht-gewählter EU-Gremien und unserer Regierung, die von ihrer Parlamentsmehrheit abgenickt werden. Es gibt nur eine herrschende Meinung, eine politisch opportune Position. Und wer sich anderweitig äußert, wird medial exekutiert. Da sind sich das politische und mediale Establishment sehr einig.
Ich verurteile den Krieg. Ich will keine Waffenlieferungen. Ich will gute wirtschaftliche Beziehungen zu allen Ländern auf Augenhöhe und mit Respekt, ohne Einmischung. Und ich will, dass das Volk entscheidet, bei allem was das Volk betrifft. Diese Regierung handelt nicht in meinem Interesse!