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  • ozd

125 Beiträge seit 07.04.2022

ein paar Quellen + Kritik an ISW Re: Es gibt hier widersprüchliche Aussagen

"Proof is the key". Yeah...

Nun kann man sich aber ansehen was in der Vergangenheit alles behauptet wurde an militär. Erfolgen und was dann Bestand hatte im Lichte besehen. Und daraus Schlüsse ziehen hinsichtlich der Glaubwürdigkeit von Quellen.

Abgesehen davon, dass das alles Wahnsinn ist und der Krieg morgen enden müsste und dass das aber nicht passieren wird - weder Meduza noch das ISW sind wirklich zuverlässige "seriöse" Quellen in Sachen militär. Analyse. ISW ist eine Firma die, wohl bekannt, eng mit der Kagan Familie verbunden ist, und folglich alles andere als "neutral" in diesem Krieg.

Ein krit. Kommentar zu ISW von Robert Wright (vom Nonzero Newsletter) letztes Jahr in "Responsible Statecraft":

"A case study in American propaganda - What is the Institute for the Study of War? And why do America’s elite media outlets trust it for all of their on-the-ground Ukraine information?"
June 12, 2022
https://responsiblestatecraft.org/2022/06/12/a-case-study-in-american-propaganda/?highlight=institute%20for%20the%20study%20of%20war

Und Meduza wird nur schwer an entsprechende Infos kommen, da sie in RU, so weit ich weiß, nicht mehr operieren können. Zudem ein vitales Interesse daran haben, die Lage f.d. russ. Armee schlechter darzustellen als sie in Wahrheit ist. Für eine neutrale Analyse ist das ggf. nicht hilfreich. (Und manche Nachricht dort wirkte auch eher nach Boulevard zuletzt, wenn ich mich recht entsinne. Schwere Zeiten fürwahr.)

Insgesamt ist Informationsbeschaffung also extrem schwierig. Aber ein regelmäßiger Blick in Alexander Mercouris´ tägliche Zusammenfassungen auf TheDuran z.B. sind gewiss schon mal ein Anfang. Außerdem z.B. Simplicius´Blog, der schwed. Ex-Militär auf Twitter/X dessen Name mir grad nicht einfällt, und ja, auch der durchgeknallte Andrei Martyanov, der aber oft gute Zitate aus westlichen "seriösen" Quellen bringt und sie stets verlinkt. Seine Invektiven kann man einfach ignorieren. (Sind aber auch mitunter nicht unlustig. Geschmacksfrage halt.)

Darüber hinaus gibt es einen Haufen anderer Quellen (Moon of Alabama wäre einen eigenen Artikel wert) . Alles täglich zu leisten ist mühselig. Und oft erhält man bei jeder Quelle nur ein kleines Stück Info. Aber ertragreicher ist es und näher an der Wahrheit, als wenn man sich praktischerweise (deshalb gibt es ISW wohl auch!) nur bei einer einzigen Quelle kundig macht.

Abschließend:
1. Dieser Text in El Pais vom Frühling bzgl. der Artilleriehoheit der russ. Armee, den ich hilfreich fand, weil er viele Zahlen enthält. Und wie die ungebildete Allgemeinheit (wie ich) seit Mearsheimer spätestens weiß, ist Artillerie aussagekräftig bzgl. Verlusten.
https://english.elpais.com/international/2023-03-01/ukraine-outgunned-10-to-1-in massive-artillery-battle-with-russia.html

2. das erste kritische Stück über die Probleme der mediz. Versorgung der AFU das in der brit. Presse erschienen ist, von The Spectator:
https://www.spectator.co.uk/article/ukraines-real-killing-fields-an-investigation-into-the-wars-first-aid-crisis/

Einerseits ist so eine Diskussion der "arm-chair generals" fürchterlich. Andererseits muss man die Deutungshoheit derjenigen, die von NATO-Seite den Krieg anheizen (taz! juhu! - ein Glück dass HCS das nicht mehr miterleben muss. Obgleich ich ihn vermisse...) einfach als Fiktion entlarven damit sie wieder zu Sinnen kommen.
Oder wie soll man dieses lächerliche "puff-piece" von Dominic Johnson zu Ben Wallace werten?
"Abgang eines großen Politikers"
https://taz.de/Verteidigungsminister-Ben-Wallace/!5952859/

Das Märchen der unfähigen Russen die man ob ihrer Inkompetenz leicht übertölpeln kann kostet einfach zu viele Menschen das Leben.

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