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313 Beiträge seit 11.03.2000

Taktisch ein Erfolg, aber auch aus strategischer Sicht?

Die von den ukrainischen Einsatzkräften her größere Offensive in Kherson wurde von den Russen gestoppt, und dabei den Ukrainern empfindliche Verluste an Mensch und Material beigebracht. Warum Verläuft die Offensive in Charkiw so anders als in Kherson? Ist dass das Ende der Russen? Wird die Ukraine siegen?

Dass dieser Krieg für Russland formal nur eine begrenzte Militäroperation ist, und die daraus folgende Begrenzung der eingesetzten Ressourcen auf Seiten der Russen sollte man bei der Beurteilung der Lage berücksichtigen. Auch ist die Region Charkiw für die Russen von weitaus geringerer stategische Bedeutung als Kherson. Mit dem Rückzug der Russen aus den besetzten Gebieten um Charkiw hat Russland mehrere Dinge erreicht. Es wurden Ressourcen für wichtigere Aufgaben im Süden freigesetzt, den Ukrainern wurden bei geordnetem Rückzug sehr hohe Verluste zugefügt, und die ukrainischen Truppen befinden sich jetzt in einem Gebiet in dem sie durch Artillerie und Luftwaffe viel leichter bekämpft werden können. Diese und weitere Verluste an Mensch und Material werden von der Ukraine nicht in vollem Umfang ersetzt werden können. Auch stehen die starken Kräfte im Süden dem des Landes nicht mehr als Reserve zur Verfügung.

Die Armee geschwächt, die Reserven verringert - aus meiner Sicht als Armsesselgeneral war diese Offensive, wie auch die in Kherson, keine gute Idee. Zudem hat Russland in der letzten Nacht der Ostukraine den Strom abgestellt. Die logistischen Herausforderungen zur Aufrecherhaltung der Offensive werden dadurch nicht geringer werden, und bis zur russischen Grenze sind es nur 100km.

Eigentlich wäre es eine gute Zeit um Friedensverhandlungen zu beginnen.

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