Immerhin hat es eine deutsche Wiedervereinigung auch gegeben,
... weil es ein Westdeutschland gab, mit dem man sich vereinigen konnte. Mit einem Friedensschluss ohne dass die Rest-Ukraine in die NATO kommt und damit, nach bisherigen Erfahrungen, vor russischen Angriffen sicher wäre, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dass Putin über kurz oder lang die ganze Ukraine einsackt. Jedenfalls wird Moskau nicht zulassen, dass direkt an seiner Grenze ein demokratischer Rechtsstaat westlicher Prägung entsteht. Welche Folgen so eine Nachbarschaft hat konnte man an der untergegangenen DDR gut studieren. Die konnte ihre Legitimation nie mehr zurückgewinnen, nachdem sie das Verlassen des "Arbeiter- und Bauerparadieses" als "Republikflucht" zum todeswürdigen Schwerverbrechen erklärt hatte.
Das wäre eine Lösung nach dem Muster des 2. Weltkrieges. Dort, wo die russische Armee steht ist Russland, dort wo die ukrainische Armee steht ist der Westen. Wie Deutschland verzichtet die Ukraine auf eine gewaltsame "Wiedervereinigung", wird aber Teil des Westens inklusive NATO- und EU-Mitgliedschaft. Und irgendwann ändern sich die Zeiten auch in Russland und die Ukraine wird wieder ganz. Oder die Grenze wird bedeutungslos, weil man auf beiden Seiten gleich gut leben kann, egal ob man russisch oder ukrainisch spricht.