In jeder Demokratie werden verfassungsfeindliche Bestrebungen bekämpft. Sonst wäre die Demokratie schutzlos.
Wenn ein Angriffskrieg dazu führt, dass die Bevölkerung nicht mehr frei ist, kann nicht erwartet werden, dass jeder einzelne sich gegen den Aggressor stellt. Mut zum Widerstand kann keine Pflicht sein. So wurden nach dem WKII "Mitläufer" nicht bestraft, sondern man bemühte sich die Täter zu bestrafen.
Nicht Widerstand geleistet zu haben ist etwas gänzlich anderes, als mitwirken/mithelfen bei der Unterdrückung. Wenn jemand in einer solchen Situation Teil des Unterdrückungsapparats wird, muss er mit späterer Strafe rechnen.
Es geht also immer um die konkreten Taten. So kann man durchaus Bürgermeister unter einem Besatzungsregime sein, sobald man aber in dieser Funktion z.B. dafür sorgt, dass Mitbürger denunziert, eingesperrt oder ermordet werden, darf man sich nicht wundern, wenn man später bestraft wird.