auf_der_hut schrieb am 27.05.2024 21:57:
Die Zweitschlagfähigkeit ist doch überhaupt nicht in Gefahr. Russland hat U-Boote, Russland hat Bomber in der Luft, Russland hat Satelliten. Es ist die russische Paranoia, dass sie unbedingt schon VOR dem Einschlag der ersten Rakete den massiven Gegenschlag starten wollen, was schon ein paarmal fast in die Katastrophe geführt hätte.
Es gibt ein paar sehr simple Gründe warum die Ukraine die Anlagen angreift. Erstens sind das legitime militärisch Ziele, Zweitens sind sie extrem teuer, empfindlich und leicht zu treffen, Drittens zwingen sie Russland die Luftverteidigung im Hinterland zu verstärken und dafür Ressourcen von der Front abzuziehen. Dafür muss man überhaupt keine Spekulationen über den Geisteszustand oder die "Panik" bei den Ukrainern anzustellen, oder sich in die Tiefen der Radartechnik einzuarbeiten, das ist einfache Kriegslogik . Man versucht den Gegner da zu treffen, wo es ihm besonders weh tut, unabhängig davon, ob man einen direkten Nutzen davon hat. Das machen die Russen in im AKW Saporischschja doch genauso. Dass die Russen gerne ein Mitspracherecht bei der Zielauswahl durch die Ukraine hätten ist verständlich, aber nicht üblich.
Ansonsten spricht die Logik des OP, der ich mich, was die USA angeht, durchaus anschließen würde, gegen ein Mitwissen oder gar eine Mittäterschaft der USA. Um der Logik des Artikels zu folgen muss man aber glauben, dass die USA einen finsteren Plan hegen, Russland nuklear auszulöschen und dafür gewaltige Risiken einzugehen. Und das halte ich, mit Verlaub, für Schwachsinn.
Immerhin lassen sie es sich hunderte Milliarden kosten, dass MAD-gleichgewicht zum Nachteil RUS auszuhebeln... Da ist eine solche Annahme keinewegs fernliegend?