Erinnert sich noch jemand an des Großmanöver Able Archer/Refroger 83 und Flug KAL 007.
Damals hatte ein Herr Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow einen Start russischer Atomwaffen
verhindern können, da er sich die Zeit zugebilligt hatte, über einen möglichen Fehlalarm
der Radar-Fernaufklärung nachzudenken.
Die Zeit würde heute niemanden zur Verfügung stehen.
Und sage keiner, die Militärs würden nicht auf die kleinste Chance kalkulieren, in einem Konflikt mit Nuclearwaffen der Letztüberlebende sein zu können.
Ich war Anfang der 1970er Jahre Rechner in einer Raketeneinheit, die im Ernstfall operativ-taktische Raketen mit nuklearem Sprengköppfe in der Größe von ca. 15 Kt verschießen sollte.
In der damaligen DDR und der BRD war der Einsatz von bis zu 2.000 Kernladungen, ob als
Raketen, Freifallbomben oder Atomminen in der Fulda-Gap geplant.
Und wohl jeder Inhaber der militärischen Befehlsgewalt hüben und drüben war wohl übertzeugt, richtig zu handeln, wenn er den Einsatz dieser Waffen anordnen "müsste".
Eines der Titeibilder, anhand derer die Alarmierung der nichtstrategischen Atomwaffen
durch Rußland illustriert werden sollte, war das völlig veraltete und außer Dienst gestellte
Luna-M- System mit einem 3 R 9 Sprenkopf, im Westen Frog 5 genannt.
Nuklear bestückt, wäre die Rakete mit einem 3 R 10 Sprengkopf.
I.Ü. sollten sich alle "Strategen", die den Krieg in der Ukraine von ihren Fernsehsesseln aus
gewinnen wollen, wieder einmal den genialen Stanley Kubrik "Dr. Seltsam oder wie ich
lernte die Bombe zu lieben" ansehen.