Guckstu schrieb am 19.08.2024 20:00:
SundancerY2K schrieb am 19.08.2024 15:38:
Guckstu schrieb am 16.08.2024 23:14:
An dem Urteil ist nicht viel Subjektives.
Russland bezeichnet den Westen seit 20 Jahren als Gegner.
Der Westen hat Russland erst mit dem Einmarsch in die Ukraine als Gegner zu bezeichnen angefangen.Das ist ziemlicher Unsinn! NATO-Think-Tanks haben im Prinzip auch mit dem Ende des Kalten Krieges nicht aufgehört Russland als Feind zu betrachten,
Das waren garantiert keine Think Tanks der NATO, sondern nur welche auf NATO-Gebiet.
Davon gibt es viele, und da findet man für alles und sein Gegenteil Belege.
Aber die Think Tanks der NATO selbst? Da würde ich doch gern einen Beleg sehen.
Mit NATO-Think-Tanks meine ich generell Thinks-Tanks, die einen relevanten Einfluss auf die Aussenpolitik des Westens und damit auch auf dessen Umgang mit Russland haben. Exemplarisch angeführt sei hier z. B. die RAND Corporation, mit ihren Überlegungen zum Thema: "Overextending and Unbalancing Russia"'
https://www.rand.org/pubs/research_briefs/RB10014.html
(Die RAND Corporation [...] ist ein Think Tank in den USA, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde, um die Streitkräfte der USA zu beraten.
https://de.wikipedia.org/wiki/RAND_Corporation )
Die westlichen Regierungen haben Russland nach dem kalten Krieg jedenfalls lange nicht als direkten Gegner gesehen.
Natürlich hat man Russland zunächst nicht als direkten Gegner gesehen - dazu war Russland zu schwach und unter Jelzin auch zu gefügig. Das heisst aber nicht, dass man die Ressentiments gegen Russlands abgelegt hat. Man hat Russland klein und unter Kontrolle halten wollen, was u. a. dazu gefühtr hat, dass man aktiv in die inneren Angelegenheiten eingegriffen und u. a. Jelzin bei dessen Wiederwahl sehr aktiv unterstützt hat.
Unter Jelzin war Russland folglich - entgegen Ihrer Aussage - dem Westen gegenüber definitiv nicht feindlich gesinnt und auch Putin hat sich anfangs - wie bereits beschrieben - sehr um eine gute Beziehung zum Westen bemüht.
Mit Ausnahme der Regierungen der ehemaligen Ostblockstaaten, die hatten Angst, aber das hat die NATO-Strategie nicht groß beeinflusst.
während Russland selbst bis ca. 2010 sogar grundsätzlich bereit gewesen wäre der NATO beizutreten. Erinnert sei hier auch an die Rede von Putin in Deutschen Bundestag, als er u. a. eine europäische Freihandelszone von Wladiwostok bis nach Lissabon vorgeschlagen hat.
Ja, da hat er auch Beifall für gekriegt.
Aber als es konkret wurde, wollte Russland unbedingt eine Vormachtstellung in dieser Freihandelszone, und als sie das nicht gekriegt haben, haben sie sich zurückgezogen.
Es gab nie ernsthafte Verhandlungen mit Russland, weder in Sachen Freihandelszone, noch inSachen NATO-Beitritt. Es wurde also niemals konkret, wie Sie hier suggerieren wollen.
Russland hat halt schon damals Imperialismus betrieben.
Fand man im Westen schade, aber erstmal nicht alarmierend.
Über den Imperialismus Russlands haben wir uns ja bereits schon ausgetauscht: Tschetschenien ist ein Teil Russlands, der Krieg in diesem Zusammenhang war also ebensowenig ein russischer Angriffskrieg wie der Georgienkrieg wo ausweislich einer Untersuchung der Europäischen Union Georgien den Krieg begonnen hat.
Unbestritten ist, dass Russland - wie andere Großmächte auch - Einflusssphären definiert und diese auch durchzusetzen bereit ist. Das ist nicht schön, allerdings stellt sich hier die Frage, warum wir das aufs schärfste kritisieren ohne dann auch die entsprechenden Vergehen westlicher Mächte entsprechend kritisch zu benennen.