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Avatar von burnouter
  • burnouter

611 Beiträge seit 13.08.2021

Zusammenbruch der Front

Man stellt sich einen Zusammenbruch als etwas sehr schnelles vor, was in einem Zeitraum von wenigen Tagen bis etwa 2 Wochen stattfindet und das die Ukrainer anschliessend nach Kiew fliehen.

Die Verteidigungslinie ist spätestens nach der Eroberung von Awdijiwka zusammengebrochen. Und zwar in dem Sinne, dass die Russen immer wieder punktuell angreifen und ein Dorf nach dem anderen einnehmen, also die Frontlinie immer wieder verschieben.
Die Ukrainer können ihre Stellungen nicht mehr halten und weichen stetig zurück. Immer wenn ein grössere Stadt fällt, letztes Beispiel Awdijiwka, kommt es relativ schnell zu grösseren Verschiebungen, kleinere Dörfer verlangsamen den Vormarsch, bis es vor der nächsten grösseren Stadt wieder zu einem vorübergehenden Stillstand kommt.

Die Russen brechen immer wieder punktuell durch die Verteidigungslinie (dort, wo sie gerade am Schwächsten ist) und halten die Front damit permanent in Bewegung. Die Ukrainer rennen diesen Durchbrüchen immer hinterher, versuchen etwas weiter westlich die Stellungen zu verstärken mit Soldaten, die sie von anderen Positionen abziehen, wodurch diese Positionen dann auch wieder geschwächt sind und sich als neue Angriffsziele anbieten. Das ist ein "Katz'-und-Maus-Spiel, bei dem die Ukrainer nur verlieren können, zumal auch der Faktor Zeit den Russen in die Hände spielt.

Die Ukraine ist ein zerschossenes sinkendes Schiff in einer Seeschlacht. Während die Matrosen verzweifelt versuchen die Löcher im Schiffsrumpf zu stopfen, ist der Hauptmast schon gebrochen, der Feind schiesst weiter Löcher in den Rumpf und der Kapitän ruft "Volle Kraft voraus".

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