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Avatar von leider_heiser
  • leider_heiser

mehr als 1000 Beiträge seit 02.10.2004

Auf eine perverse Weise hat der Herr Kuleba sogar recht

Er sagt laut Artikel: ""Wir kämpfen, ihr liefert uns Hilfe, ohne das Leben von euren Soldaten zu riskieren".

Das ist tatsächlich der Deal in diesem Krieg von Anfang an gewesen. In den USA wir das auch deutlich so artikuliert. Russland als Staat muss besiegt und dann balkanisiert werden. Dazu nutzen wir die Ukraine als Rammbock. Sterben und verstümmelt werden sollen nämlich nicht unsere Leute, sondern die Menschen der Ukraine. (Die sind weniger wert, offensichtlich, da zählt es nicht so.)

Das war und ist der Deal. Eure Leute sterben, wir liefern Geld und Waffen. Für *unser* (geopolitisches) Ziel.

Und jetzt pocht der Herr Kuleba auf die Einhaltung dieses Deals. Das ist in der perversen Logik dieses Deals verständlich. Schließlich hat die Regierung der Ukraine ihren Teil des Deals eingehalten, sie hat eine 6-stellige Anzahl an Menschenmaterial auf dem Altar der geopolitischen Interessen der NATO (sprich: in erster Linie der USA) geopfert. Und dann sagt er: Vorn eurer Seite muss da mehr kommen. Auch da hat er in der perversen Logik dieses Deals eigentlich recht.

Das Problem ist nur: Es geht einfach nicht. Es zeigt sich, "der Westen" kann einfach nicht seine Versprechen einhalten. Er, "der Westen", hat weder das Material noch das Geld in unbegrenzter Höhe.
Und nebenbei: Auch die Ukraine hat nicht das Menschenmaterial in unbegrenzter Höhe, das es in die "meat grinder" - wie es so zynisch heißt - werfen könnte.

Tja, dumm gelaufen. Ressourcen sind begrenzt. Da hilft Wunschdenken nicht.

Aber selbst in dem, wo er recht hat, ist der Herr Kuleba selber zynisch (und pervers imho):
Der Deal war eben auch: "Ihr opfert eure Leute auf dem Altar unserer Interessen - und es soll dein persönlicher Schaden nicht sein. Wir machen euch, die Entscheidungsträger, euch, die ihr eure eigenen Leute opfert, reich. Sehr reich."
Und zumindest den Teil hat der "Wertewesten" eingehalten.

Dass die nützlichen Idioten im geopolitischen Spiel auch schnell mal fallengelassen werden wei eine heiße Kartoffel, wenn es nicht mehr opportun ist oder sich die geopolitischen Taktiken mal ändern - das hätte der Herr wissen müssen und hat er aus sicherlich gewusst. (Das Schicksal des Herrn Sakaschwili sollte in dieser Region bekannt sein. Außerdem kann man sich ja mal an Afghanistan erinnern, ist nich so lange her. Oder mal die Kurden fragen.)

Er gehört zu einer Regierung, die diesen perversen Deal eingegangen ist. Und die gesamte Führungsspitze der Ukraine, sicherlich auch er, hat sich persönlich bereichert daran, ihre Landsleute zu verheizen. So weit zur Moral dabei.

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