Ach Herr Neuber, machen Sie sich keine Sorgen, Putin bleibt wie immer kühl. Wer Krieg führt, muss mit Fehlern und Rückschlägen rechnen. Die aktuelle Situation muss zwar für die russische Führung äusserst unangenehm sein, ändert aber nichts am Ausgang des Krieges. Die Überraschung ist weitgehend verpufft, nun ist man in der Stabilisierungsphase, danach kommt die Rückeroberung und wahrscheinlich ein weites Eindringen in die Ukraine selbst. An der 'alten' Front hat sich nichts geändert, da dringen die Russen täglich vor. Von dort wird auch niemand abgezogen, weil Russland im Gegensatz zum Gegner keine Personalprobleme hat. Bei der ukrainischen handelt es sich um eine Verzweiflungstat einer Führung, die weiss, dass sie auf dem Verliererpfad wandelt. Von diesem kommt sie auch nicht weg, nicht einmal, wenn es ihr - um Himmels Willen nicht - gelingt, den Westen zu einem ganz direkten Eingreifen zu verleiten.
Die Vernunft rät in einer solchen Lage zu Verhandlungen. Aber die heute tonangebenden nach-89'-Politiker im Westen wollen das nach wie vor nicht zulassen. Ihre Selbstüberschätzung wird uns noch teuer zu stehen kommen.