"Welchen Respekt verdienen Unrechtsregime, die von der leidenden
Bevölkerung nicht getragen werden? "
und sich dennoch halten können, weil sie gerade von den USA/WTO/IWF
gestützt werden oder wurden, siehe Saudi-Arabien,Usbekistan,Pakistan,
Indonesien, Kolumbien usw, usw...
"Gerade wer für die Kraft der Vereinten Nationen optiert, kann nicht
vor der Pseudosouveränität staatlicher Verbrecher Halt machen. Wer
hätte noch nie die Hilflosigkeit von Menschenrechtsorganisationen
beklagt, die mit ihren friedlichen Petitionen über lange Jahre
vergeblich Menschenschinder zur Umkehr bewegen wollen?"
zur Erinnerung ein Beispiel, wo sich die USA entgegen jeglicher
staatlicher Souveräntität eingemischt haben, natürlich "nur zum Wohle
der Menschheit"
"Der jüngeren Generation muss man diesen Teil der
amerikanischen Geschichte wahrscheinlich erklären: Bei
den Wahlen im September 1970 wurde Salvatore Allende zum
Präsidenten Chiles gewählt. Allende hatte im
Wahlkampf die Verstaatlichung der Kupferminen angekündigt; ihre
Ausbeutung besorgten US-
amerikanische Firmen. Noch ehe Allende vom Parlament
bestätigt war, wurde deshalb im fernen Washington der
Entschluss gefasst, diesen Mann, gewählt oder nicht,
an verhängnisvollen Entscheidungen zu hindern.
Das war zwar nicht demokratisch, aber Staatsräson.
Oder wie es der damalige Sicherheitsberater des
amerikanischen Präsidenten formulierte: Wir
überlassen ein Land doch „nicht den Marxisten,
nur weil sein Volk sich unverantwortlich
verhält“. Der Sicherheitsberater hieß Henry
Kissinger und verabredete mit der CIA eine Reihe von Maßnahmen zur
Destabilisierung der chilenischen
Wirtschaft und schließlich zum Staatsstreich.
Über die freundschaftlich verbundene Firma ITT und die
CIA wurden Waffen und Geld nach Chile geschafft, setzte man
eine Belohnung für den Sturz des obersten und leider
Allende-loyalen Generals René Schneider aus,
spendierte den potentiellen Attentätern sogar eine
Lebensversicherung und beschenkte jene Gruppe, die
dafür sorgte, dass der widerständige Armeechef
keine Lebensversicherung mehr brauchte, „aus humanitären Gründen“
mit einem
Schlechtwettergeld von 35 000 Dollar. Ein weiterer
Militärputsch, angeführt von General Augusto Pinochet, stürzte dann
Allende; der beging,
während ihn Flugzeuge bombardierten, am 11. September
1973 Selbstmord in seinem Palast. Pinochet brachte dem Land
endlich den Frieden, zumindest denen, die er nicht
irgendwelcher kommunistischer Verbindungen verdächtigte. Die anderen
ließ er verhaften,
einsperren, foltern, erschießen, ertränken, aus
dem Flugzeug werfen oder einfach verhungern. Noch immer
finden sich in entlegenen Regionen des Landes Erinnerungen
an diese glorreiche Zeit: Massengräber, hastig ausgehoben,
zugekalkt.
Das alles und noch viel mehr hat der so menschenfreundliche
wie verantwor-tungsvolle Dr. Kissinger mitvollbracht, der,
inzwischen zum Außenminister be-fördert, im
Oktober 1973, einen Monat nach Allendes Tod, vom
norwegischen Parlament mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet wurde.
Als ihn bei einem Besuch in Paris vor zwei Jahren ein
französischer Richter vorladen und nach dem
Verschwinden auch französischer Staatsbürger in
Chile befragen wollte, verwies Henry Kissinger auf das
US-Außenministerium als die zuständige Instanz
und verließ vorsichtshalber das Land. Chile, Allende,
Pinochet: das war Politik, und dafür gibt es keine
persönliche Haftung. Mit großer Verspätung hat sich aber jetzt das
von Kissinger angerufene
Außenministerium für den Fall zuständig
erklärt. „Wir sind nicht stolz darauf“, aber
es ist Teil der amerikanischen Geschichte.
Am 2. Mai 1970, zwei Tage nach der illegalen Invasion der
USA in Kambodscha, die wiederum Tausende das Leben kostete,
ist Max Frisch zum Lunch beim Sicherheitsberater eingeladen
und erlebt diese Geschichte. „Hier also haust die
Macht“, staunt der Schriftsteller bei der Führung
durch das Weiße Haus. Flaggen, Fotos,
Antiquitäten überall, „Szene wie aus einem
Kipphardt- Stück“, die amerikanische Despotei wie
im Agitprop-Bilderbuch. Kissinger, leger, führt herum,
die Hand in der Tasche, fragt den Autor leutselig, an was
er grade schreibe. Ist es ein Roman oder ein Drama? Frisch
traut sich nicht zu rauchen. Beim Abschied reicht der Politiker noch
einen Aphorismus durch die Schwingtür:
„Keine Politik ohne das Risiko einer
Tragödie.“
aus
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artike
l3853.php
Aber das war ja damals, und heute ist natürlich alles gaaaaaaaaaaanz
anders!
"Der blinde Fleck der Friedensbewegung bleibt, dass es nach
menschlichem Ermessen zumindest einige Kriege gab, die die
Verhältnisse besser zurückgelassen haben, als sie vorgefunden
wurden."
Beispiele???
Vietnam?
Kambodscha?
Afghanistan?
Korea?
"Jugoslawien"?
Somalia?
deutschland wurde nur deshalb nach dem WKII schnell wiederaufgebaut
und unterstützt,weil man ein starkes Land an der "Frontlinie" zur
Sowjetunion haben
wollte, ähnliches gilt für Japan,und weil es damals ökonomisch
möglich war, mit welchem Betrag ihrer 6Billionen Dollar
Staatsschulden wollen die USA denn den Irak
aufbauen,unterstützen?Nochmals, dieser Krieg hat nichts und rein gar
nichts
mit Menschenrechten,Demokratie und Massenvernichtungswaffen im
Irak(!) zu tun.
Wenn dieser Krieg erst einmal beginnt, wird er langfristig nicht auf
den Irak
begrenzt bleiben, ich bin mir sicher, daß wir bald einen
Kriegszustand im gesamten Nahen Osten , von Syrien (evtl Ägypten)
inklusive Israel und Jordanien, Iran bis Afghansitan/Pakistan haben
werden, und was dann , ihr kriegsbewegten Gutmenschen?
„Keine Politik mit hohem Risiko einer
Tragödie."
Übrigens Herr Palm, sind sie wirklich sooo "harmoniebedürftig", daß
sie
neuerdings solch eine Position vertreten müssen?
Bevölkerung nicht getragen werden? "
und sich dennoch halten können, weil sie gerade von den USA/WTO/IWF
gestützt werden oder wurden, siehe Saudi-Arabien,Usbekistan,Pakistan,
Indonesien, Kolumbien usw, usw...
"Gerade wer für die Kraft der Vereinten Nationen optiert, kann nicht
vor der Pseudosouveränität staatlicher Verbrecher Halt machen. Wer
hätte noch nie die Hilflosigkeit von Menschenrechtsorganisationen
beklagt, die mit ihren friedlichen Petitionen über lange Jahre
vergeblich Menschenschinder zur Umkehr bewegen wollen?"
zur Erinnerung ein Beispiel, wo sich die USA entgegen jeglicher
staatlicher Souveräntität eingemischt haben, natürlich "nur zum Wohle
der Menschheit"
"Der jüngeren Generation muss man diesen Teil der
amerikanischen Geschichte wahrscheinlich erklären: Bei
den Wahlen im September 1970 wurde Salvatore Allende zum
Präsidenten Chiles gewählt. Allende hatte im
Wahlkampf die Verstaatlichung der Kupferminen angekündigt; ihre
Ausbeutung besorgten US-
amerikanische Firmen. Noch ehe Allende vom Parlament
bestätigt war, wurde deshalb im fernen Washington der
Entschluss gefasst, diesen Mann, gewählt oder nicht,
an verhängnisvollen Entscheidungen zu hindern.
Das war zwar nicht demokratisch, aber Staatsräson.
Oder wie es der damalige Sicherheitsberater des
amerikanischen Präsidenten formulierte: Wir
überlassen ein Land doch „nicht den Marxisten,
nur weil sein Volk sich unverantwortlich
verhält“. Der Sicherheitsberater hieß Henry
Kissinger und verabredete mit der CIA eine Reihe von Maßnahmen zur
Destabilisierung der chilenischen
Wirtschaft und schließlich zum Staatsstreich.
Über die freundschaftlich verbundene Firma ITT und die
CIA wurden Waffen und Geld nach Chile geschafft, setzte man
eine Belohnung für den Sturz des obersten und leider
Allende-loyalen Generals René Schneider aus,
spendierte den potentiellen Attentätern sogar eine
Lebensversicherung und beschenkte jene Gruppe, die
dafür sorgte, dass der widerständige Armeechef
keine Lebensversicherung mehr brauchte, „aus humanitären Gründen“
mit einem
Schlechtwettergeld von 35 000 Dollar. Ein weiterer
Militärputsch, angeführt von General Augusto Pinochet, stürzte dann
Allende; der beging,
während ihn Flugzeuge bombardierten, am 11. September
1973 Selbstmord in seinem Palast. Pinochet brachte dem Land
endlich den Frieden, zumindest denen, die er nicht
irgendwelcher kommunistischer Verbindungen verdächtigte. Die anderen
ließ er verhaften,
einsperren, foltern, erschießen, ertränken, aus
dem Flugzeug werfen oder einfach verhungern. Noch immer
finden sich in entlegenen Regionen des Landes Erinnerungen
an diese glorreiche Zeit: Massengräber, hastig ausgehoben,
zugekalkt.
Das alles und noch viel mehr hat der so menschenfreundliche
wie verantwor-tungsvolle Dr. Kissinger mitvollbracht, der,
inzwischen zum Außenminister be-fördert, im
Oktober 1973, einen Monat nach Allendes Tod, vom
norwegischen Parlament mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet wurde.
Als ihn bei einem Besuch in Paris vor zwei Jahren ein
französischer Richter vorladen und nach dem
Verschwinden auch französischer Staatsbürger in
Chile befragen wollte, verwies Henry Kissinger auf das
US-Außenministerium als die zuständige Instanz
und verließ vorsichtshalber das Land. Chile, Allende,
Pinochet: das war Politik, und dafür gibt es keine
persönliche Haftung. Mit großer Verspätung hat sich aber jetzt das
von Kissinger angerufene
Außenministerium für den Fall zuständig
erklärt. „Wir sind nicht stolz darauf“, aber
es ist Teil der amerikanischen Geschichte.
Am 2. Mai 1970, zwei Tage nach der illegalen Invasion der
USA in Kambodscha, die wiederum Tausende das Leben kostete,
ist Max Frisch zum Lunch beim Sicherheitsberater eingeladen
und erlebt diese Geschichte. „Hier also haust die
Macht“, staunt der Schriftsteller bei der Führung
durch das Weiße Haus. Flaggen, Fotos,
Antiquitäten überall, „Szene wie aus einem
Kipphardt- Stück“, die amerikanische Despotei wie
im Agitprop-Bilderbuch. Kissinger, leger, führt herum,
die Hand in der Tasche, fragt den Autor leutselig, an was
er grade schreibe. Ist es ein Roman oder ein Drama? Frisch
traut sich nicht zu rauchen. Beim Abschied reicht der Politiker noch
einen Aphorismus durch die Schwingtür:
„Keine Politik ohne das Risiko einer
Tragödie.“
aus
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artike
l3853.php
Aber das war ja damals, und heute ist natürlich alles gaaaaaaaaaaanz
anders!
"Der blinde Fleck der Friedensbewegung bleibt, dass es nach
menschlichem Ermessen zumindest einige Kriege gab, die die
Verhältnisse besser zurückgelassen haben, als sie vorgefunden
wurden."
Beispiele???
Vietnam?
Kambodscha?
Afghanistan?
Korea?
"Jugoslawien"?
Somalia?
deutschland wurde nur deshalb nach dem WKII schnell wiederaufgebaut
und unterstützt,weil man ein starkes Land an der "Frontlinie" zur
Sowjetunion haben
wollte, ähnliches gilt für Japan,und weil es damals ökonomisch
möglich war, mit welchem Betrag ihrer 6Billionen Dollar
Staatsschulden wollen die USA denn den Irak
aufbauen,unterstützen?Nochmals, dieser Krieg hat nichts und rein gar
nichts
mit Menschenrechten,Demokratie und Massenvernichtungswaffen im
Irak(!) zu tun.
Wenn dieser Krieg erst einmal beginnt, wird er langfristig nicht auf
den Irak
begrenzt bleiben, ich bin mir sicher, daß wir bald einen
Kriegszustand im gesamten Nahen Osten , von Syrien (evtl Ägypten)
inklusive Israel und Jordanien, Iran bis Afghansitan/Pakistan haben
werden, und was dann , ihr kriegsbewegten Gutmenschen?
„Keine Politik mit hohem Risiko einer
Tragödie."
Übrigens Herr Palm, sind sie wirklich sooo "harmoniebedürftig", daß
sie
neuerdings solch eine Position vertreten müssen?