Hinter der Propagandierung der Kreuzzüge stand die Verheißung:
"Deus lu vult!" - Gott will es!
Der ethische Anspruch lautete, die Knechtschaft der Ungläubigen
zu beseitigen. Dabei ging es wie immer, wenn von Krieg die Rede
ist, nicht um eine Veranstaltung von Personen, sondern um den
Anspruch von Staaten und anderer Herrschaftsinstitutionen.
Diese Unterscheidung ist der wesentliche Ausgangspunkt aller
Betrachtungen, wenn von Krieg die Rede ist. Nicht der persönliche
Gedanke an irgendwelche abstrakte oder konkrete Vorstellungen
bringen die Kriegsmaschine zum Laufen, sondern staatliche Ziele,
staatliche Programme, um Einfluß und Macht auszudehnen oder wieder-
herzustellen.
Das europäische Mittelalter, im Höhepunkt des hunderjährigen
Krieges England - Frankreich oder im dreißigjährigen Krieg im
Deutschen Reich mündete in die Erkenntnis, die absolute Macht
einzuschränken bzw. eine republikanische Verfassungsmacht zu
errichten.
Die Willkür des Herrschers als Gesetz des Herrschers sollte zur
Herrschaft des Rechts werden. Diese Lösung beschrieb Immanuel
Kant in seiner Friedensordnung, die in die UNO-Verfassung mün-
dete.
Das Recht, nationale Kriege zu führen, sollte damit auf den
Verteidigungskrieg gegen einen Angriff und auf den Katalog
von Sanktionen, der militärische Aktionen zuläßt, reduziert
werden.
Wenn also heute eine neue Ethik des Krieges als neues
Mittel der "Humanität" oder des "Friedens" propagiert wird,
dann ist es der Versuch, den Lernprozeß der Völker seit
dem Mittelalter durch eine einfache Formel zu kaschieren:
Es muß erlaubt sein, eine Knechtschaft mit militärischen Mitteln
zu beenden, und zwar aus nationaler Entscheidung. Und damit
wären wir wieder da, wo eine Heilserwartung mit nationalen Mit-
teln ausgedrückt wird, und meistens unter Hilfe von religiösen
Motiven: Deos lu vult!
Somit ist gezeigt, daß es nicht um eine neue "Ethik" geht,
sondern um Aufhebung des Gebots, daß eine Nationalstaat aus seinen
eigenen Interessen und Motiven heraus nicht mehr Angriffskriege
führen darf.
Ist erst einmal dieser nationale Bann des Gebots gebrochen, dann
eröffnet sich das Reich der Angst, Unsicherheit, Willkür und Des-
potismus für alle Mächte und Herrschaften, die schon immer auf
ihre "nationale Erwartung" gehofft haben.
Nur eines hat diese neue Apologetik der "Kriegsethik" übersehen,
wir leben nicht mehr im Zeitalter von Vorderladern und Kanonen-
booten, sondern im Zeitalter der totalen Kriege.
Jeder Angriff auf einen anderen Staat kann direkt oder indirekt
heute den Untergang der eigenen Nation bewirken.
"Deus lu vult!" - Gott will es!
Der ethische Anspruch lautete, die Knechtschaft der Ungläubigen
zu beseitigen. Dabei ging es wie immer, wenn von Krieg die Rede
ist, nicht um eine Veranstaltung von Personen, sondern um den
Anspruch von Staaten und anderer Herrschaftsinstitutionen.
Diese Unterscheidung ist der wesentliche Ausgangspunkt aller
Betrachtungen, wenn von Krieg die Rede ist. Nicht der persönliche
Gedanke an irgendwelche abstrakte oder konkrete Vorstellungen
bringen die Kriegsmaschine zum Laufen, sondern staatliche Ziele,
staatliche Programme, um Einfluß und Macht auszudehnen oder wieder-
herzustellen.
Das europäische Mittelalter, im Höhepunkt des hunderjährigen
Krieges England - Frankreich oder im dreißigjährigen Krieg im
Deutschen Reich mündete in die Erkenntnis, die absolute Macht
einzuschränken bzw. eine republikanische Verfassungsmacht zu
errichten.
Die Willkür des Herrschers als Gesetz des Herrschers sollte zur
Herrschaft des Rechts werden. Diese Lösung beschrieb Immanuel
Kant in seiner Friedensordnung, die in die UNO-Verfassung mün-
dete.
Das Recht, nationale Kriege zu führen, sollte damit auf den
Verteidigungskrieg gegen einen Angriff und auf den Katalog
von Sanktionen, der militärische Aktionen zuläßt, reduziert
werden.
Wenn also heute eine neue Ethik des Krieges als neues
Mittel der "Humanität" oder des "Friedens" propagiert wird,
dann ist es der Versuch, den Lernprozeß der Völker seit
dem Mittelalter durch eine einfache Formel zu kaschieren:
Es muß erlaubt sein, eine Knechtschaft mit militärischen Mitteln
zu beenden, und zwar aus nationaler Entscheidung. Und damit
wären wir wieder da, wo eine Heilserwartung mit nationalen Mit-
teln ausgedrückt wird, und meistens unter Hilfe von religiösen
Motiven: Deos lu vult!
Somit ist gezeigt, daß es nicht um eine neue "Ethik" geht,
sondern um Aufhebung des Gebots, daß eine Nationalstaat aus seinen
eigenen Interessen und Motiven heraus nicht mehr Angriffskriege
führen darf.
Ist erst einmal dieser nationale Bann des Gebots gebrochen, dann
eröffnet sich das Reich der Angst, Unsicherheit, Willkür und Des-
potismus für alle Mächte und Herrschaften, die schon immer auf
ihre "nationale Erwartung" gehofft haben.
Nur eines hat diese neue Apologetik der "Kriegsethik" übersehen,
wir leben nicht mehr im Zeitalter von Vorderladern und Kanonen-
booten, sondern im Zeitalter der totalen Kriege.
Jeder Angriff auf einen anderen Staat kann direkt oder indirekt
heute den Untergang der eigenen Nation bewirken.