Bravo für dieses statement, meinherr!
meinherr schrieb am 25. Februar 2003 17:31
> Herr Palm ... muss ... den Leser natürlich in eine geschichtslose Umnachtung
> schicken, bzw. die Erinnerung mit Beispielen so manipulieren, dass
> der eigentlich Konflikt, um den es zur Zeit geht, isoliert im Raume
> stehenbleibt.
Richtig, Herr Palm reisst alles in ahistorischer und undialektischer
Weise aus dem historischen und kausalen Zusammenhang. Seine
Betrachtung ist "ergebnisorientiert" im schlechtesten Sinne. So läuft
Propaganda immer.
> Bei Palm´s Betrachtung muss er deswegen auch folgende geschichtliche
> Tatsachen Verschleiern :
>
> 1. die Unterstützung Saddams durch die USA
> 2. die militärische Aufrüstung des Iraks durch die USA
> 3. der Irak als westlicher Stützpunkt im "Kampf" gegen den Iran
Seiner Zeit war es die Funktion des Iran-Irak-Krieges, eine regionale
Grossmacht in dieser Region zu verhindern. Beide Staaten sollten sich
gegenseitig neutralisieren, bevor dann die USA sich jeden noch mal
einzeln vorknöpfen würde, was jetzt geschieht.
Die Aufrüstung des Irak und die Ermutigung zum Einmarsch nach Kuwait
lieferten den USA dann auch die VORWÄNDE (- Gründe sehen anders aus!
-), um jetzt voll einzusteigen ins dortige Ölgeschäft.
An statt dass kritische Journalisten der Bevölkerung - und speziell
der globalen Friedensbewegung - helfen, diese Zusammenhänge noch
besser zu durchschauen, um sie moralisch aufzurüsten und den
Widerstand qualitativ anzuheizen, fungiert Herr Palm - ähnlich wie
Herr Hammerschmitt - als Protestdämpfer, ja als Demoralisierer. Beide
telepolis-Autoren werfen den Kriegsgegnern in unterschiedlichen
Formen Blödheit oder Instinktlosigkeit vor. Hammerschmitt will Teile
der Kriegsgegnerschaft sogar in die Nähe von Reaktionären stellen,
also just in die Nähe der Kriegstreiber und Imperialisten selber.
Ähnlich versagen aber auch die kleinbürgerlichen Linken bei der taz
u.a.
In den USA gibt es ebenfalls eine Gleichschaltung der Medien, welche
einem demokratischen Meinungsspektrum und der Meinungsfreiheit Hohn
spricht und diese für Herrschaftszwecke pervertiert:
http://www.wsws.org/de/2003/feb2003/anti-f25_prn.html
http://www.wsws.org/de/2003/feb2003/lock-f15_prn.html
> Palm, kann und darf diese Tatsachen, bei seiner Diskreditierung der
> "Friedensbewegung" nicht erwähnen, denn sonst würde er das
> schlagkröftigste Argument gegen sich selber, selber liefern :
>
> 1. Einfach die Diktatoren dieser Welt nicht unterstützen
> 2. Keine Kriege anstiften und anheizen
> 3. gerechte verteilung der Resourcen, also keine korrupten Regime
> unterstützen
Die US-Ausgaben für "Entwicklungspolitik" (- willfähriger
"3.-Welt"-Staaten -) betragen z.Zt. ca. 1,7 Milliarden $. Der
Jahresetat für Rüstung beträgt 379 Milliarden $.
So viel zum Punkt Zivilisation. (Darin steckt nicht das Wort
"militant", sondern das Wort "zivil"!)
> Der Herr Palm vernebelt auch die Tatsache, dass bei der derzeitigen
> Antikriegsbewegung kein grundsätzlicher Pazifismus beherrschend ist,
> sondern nur die konsequente Ablehnung eines Angrifskrieges.
... welche in Ihrer Konsequenz viel eindeutiger ist, als bei der
derzeitigen Bundes- und Rambouillet-Regierung mit ihrem
Aussen-Joschka und dem ersten Nachkriegs-KriegsKanzler. (Nach dem
Krieg ist für den Imperialismus immer vor dem Krieg und der nächste
Krieg ist immer der schwerste. Ein Krieg dauert allderdings keine 90
Minuten und der Gegner wird auch schon mal regelwidrig angegriffen,
so lange es keinen neutralen Schiedsrichter gibt.)
> Er fragt "Welchen Respekt verdienen Unrechtsregime, die von der
> leidenden Bevölkerung nicht getragen werden?"
>
> Anstatt zu fragen : Welchen Respekt verdient die Bevölkerung, welche
> unter vom Westen unterstützten und ausgehaltenen Dikatoren zu leiden
> haben ?
Na eben! Genau auf diese richtige Frage kommt der verkehrt herum
denkende Palm nicht!
> Palm hält deswegen sein Leser für dumm oder geschichtslos, wenn er
> schreibt :"Der Irak-Konflikt drängt inzwischen die beklemmende
> Wahrheit auf, dass der Krieg als letztes Mittel der Konfliktlösung
> längst nicht ausgedient hat."
Als wenn Entscheidungen "Wahrheiten" wären! So ein unglaublicher
Schwachsinn!
> Zur Zeit wird gerade der kasachische korrupte Präsident Nasarbajew
> unterstützt. Kasachstan hat Öl. Kritische Medien werden behindert, am
> Erscheinen gehindert und eingeschüchtert. Wie lange wird es dauern
> bis dem Westen auch hier etwas nicht passt?
Sobald Nasarbajew keine Marionette mehr ist bzw. Vorwände liefert
...-
> "Es könnte an der Zeit sein, Kriegs- und Nachkriegskonzepte zu
> entwickeln, die sich der Inhumanität der eingesetzten Mittel bewusst
> sind, aber im Blick auf andere Katastrophen sich zu einer alten
> Menschheitsgeißel bekennen."
Der grosse Historiker und Eroberungskrieger Bush hat Palm und den
Rest der "vernünftigen" Menschheit zu der Erkenntnis der "göttlichen
Notwendigkeit", ja Schicksalhaftigkeit (- sind wir nicht alle
Gefangene des Scheu ... äh ... Schicksals? -) gebracht.
> Wenn wir, wie von Herrn Palm gewünscht, uns nur der "Inhumanität der
> eingesetzten Mittel bewusst sind", dann werden wir uns alle, folgsam
> wie die dummen Schafe zu allen Grausamkeiten wie Krieg, Folter und
> Mord, alles alte "Menschheitsgeisseln", bereitwillig bekennen und
> wieder willig hinter Despoten, Diktatoren und psychisch Gestörten
> hinterherlaufen, natürlich alles zu einem gutem Zweck.
Nur dass diese psychisch Gestörten als Psychiater anerkannt werden
und "Präsident" heissen oder so. Meine Güte!
Heil der Welt! Die neuen Propheten und alten Untoten des "hart aber
gerecht!" kommen wieder aus ihren alten Holzkisten gekrochen und
wollen die Welt bekehren zu den alten Lehren.
Die antidemokratischen Tendenzen innerhalb der "Hochkultur" sind
bedenklich.
Der Maximalprofit treibt dumpfe Sumpfblüten und versenkt neue
Moorleichen.
> Aber wer ist hier eigentlich so dumm, dass er auf solche Typen
> hereinfällt, die uns das Mittelalter als neue "Kriegs- und
> Nachkriegskonzepte" verkaufen wollen ?
Jetzt muss sich zeigen, was die europäische Aufklärung in den
Menschen verankert hat. Ohne Kampf gegen das Rückständige geht es
nicht ab.
> Gängige Umfragen bestätigen, dass das nicht viele sein können.
Ich habe Hoffnung in die Menschheit. Sie ist in der Lage, einen
klaren Kopf zu behalten.
> Also, Herr Palm, vergeuden Sie nicht unnötig Ihre Energie und unsere
> Gutmütigkeit, ab, zurück in die Pentagon Propagandaabteilung.
>
> Marsch, Marsch !
Gekaufte Journalisten, Politiker und Wissenschaftler sollte man als
das outen, was sie sind: Hofberichterstatter und Speichellecker, die
des Lied singen wes Brot sie essen.
meinherr schrieb am 25. Februar 2003 17:31
> Herr Palm ... muss ... den Leser natürlich in eine geschichtslose Umnachtung
> schicken, bzw. die Erinnerung mit Beispielen so manipulieren, dass
> der eigentlich Konflikt, um den es zur Zeit geht, isoliert im Raume
> stehenbleibt.
Richtig, Herr Palm reisst alles in ahistorischer und undialektischer
Weise aus dem historischen und kausalen Zusammenhang. Seine
Betrachtung ist "ergebnisorientiert" im schlechtesten Sinne. So läuft
Propaganda immer.
> Bei Palm´s Betrachtung muss er deswegen auch folgende geschichtliche
> Tatsachen Verschleiern :
>
> 1. die Unterstützung Saddams durch die USA
> 2. die militärische Aufrüstung des Iraks durch die USA
> 3. der Irak als westlicher Stützpunkt im "Kampf" gegen den Iran
Seiner Zeit war es die Funktion des Iran-Irak-Krieges, eine regionale
Grossmacht in dieser Region zu verhindern. Beide Staaten sollten sich
gegenseitig neutralisieren, bevor dann die USA sich jeden noch mal
einzeln vorknöpfen würde, was jetzt geschieht.
Die Aufrüstung des Irak und die Ermutigung zum Einmarsch nach Kuwait
lieferten den USA dann auch die VORWÄNDE (- Gründe sehen anders aus!
-), um jetzt voll einzusteigen ins dortige Ölgeschäft.
An statt dass kritische Journalisten der Bevölkerung - und speziell
der globalen Friedensbewegung - helfen, diese Zusammenhänge noch
besser zu durchschauen, um sie moralisch aufzurüsten und den
Widerstand qualitativ anzuheizen, fungiert Herr Palm - ähnlich wie
Herr Hammerschmitt - als Protestdämpfer, ja als Demoralisierer. Beide
telepolis-Autoren werfen den Kriegsgegnern in unterschiedlichen
Formen Blödheit oder Instinktlosigkeit vor. Hammerschmitt will Teile
der Kriegsgegnerschaft sogar in die Nähe von Reaktionären stellen,
also just in die Nähe der Kriegstreiber und Imperialisten selber.
Ähnlich versagen aber auch die kleinbürgerlichen Linken bei der taz
u.a.
In den USA gibt es ebenfalls eine Gleichschaltung der Medien, welche
einem demokratischen Meinungsspektrum und der Meinungsfreiheit Hohn
spricht und diese für Herrschaftszwecke pervertiert:
http://www.wsws.org/de/2003/feb2003/anti-f25_prn.html
http://www.wsws.org/de/2003/feb2003/lock-f15_prn.html
> Palm, kann und darf diese Tatsachen, bei seiner Diskreditierung der
> "Friedensbewegung" nicht erwähnen, denn sonst würde er das
> schlagkröftigste Argument gegen sich selber, selber liefern :
>
> 1. Einfach die Diktatoren dieser Welt nicht unterstützen
> 2. Keine Kriege anstiften und anheizen
> 3. gerechte verteilung der Resourcen, also keine korrupten Regime
> unterstützen
Die US-Ausgaben für "Entwicklungspolitik" (- willfähriger
"3.-Welt"-Staaten -) betragen z.Zt. ca. 1,7 Milliarden $. Der
Jahresetat für Rüstung beträgt 379 Milliarden $.
So viel zum Punkt Zivilisation. (Darin steckt nicht das Wort
"militant", sondern das Wort "zivil"!)
> Der Herr Palm vernebelt auch die Tatsache, dass bei der derzeitigen
> Antikriegsbewegung kein grundsätzlicher Pazifismus beherrschend ist,
> sondern nur die konsequente Ablehnung eines Angrifskrieges.
... welche in Ihrer Konsequenz viel eindeutiger ist, als bei der
derzeitigen Bundes- und Rambouillet-Regierung mit ihrem
Aussen-Joschka und dem ersten Nachkriegs-KriegsKanzler. (Nach dem
Krieg ist für den Imperialismus immer vor dem Krieg und der nächste
Krieg ist immer der schwerste. Ein Krieg dauert allderdings keine 90
Minuten und der Gegner wird auch schon mal regelwidrig angegriffen,
so lange es keinen neutralen Schiedsrichter gibt.)
> Er fragt "Welchen Respekt verdienen Unrechtsregime, die von der
> leidenden Bevölkerung nicht getragen werden?"
>
> Anstatt zu fragen : Welchen Respekt verdient die Bevölkerung, welche
> unter vom Westen unterstützten und ausgehaltenen Dikatoren zu leiden
> haben ?
Na eben! Genau auf diese richtige Frage kommt der verkehrt herum
denkende Palm nicht!
> Palm hält deswegen sein Leser für dumm oder geschichtslos, wenn er
> schreibt :"Der Irak-Konflikt drängt inzwischen die beklemmende
> Wahrheit auf, dass der Krieg als letztes Mittel der Konfliktlösung
> längst nicht ausgedient hat."
Als wenn Entscheidungen "Wahrheiten" wären! So ein unglaublicher
Schwachsinn!
> Zur Zeit wird gerade der kasachische korrupte Präsident Nasarbajew
> unterstützt. Kasachstan hat Öl. Kritische Medien werden behindert, am
> Erscheinen gehindert und eingeschüchtert. Wie lange wird es dauern
> bis dem Westen auch hier etwas nicht passt?
Sobald Nasarbajew keine Marionette mehr ist bzw. Vorwände liefert
...-
> "Es könnte an der Zeit sein, Kriegs- und Nachkriegskonzepte zu
> entwickeln, die sich der Inhumanität der eingesetzten Mittel bewusst
> sind, aber im Blick auf andere Katastrophen sich zu einer alten
> Menschheitsgeißel bekennen."
Der grosse Historiker und Eroberungskrieger Bush hat Palm und den
Rest der "vernünftigen" Menschheit zu der Erkenntnis der "göttlichen
Notwendigkeit", ja Schicksalhaftigkeit (- sind wir nicht alle
Gefangene des Scheu ... äh ... Schicksals? -) gebracht.
> Wenn wir, wie von Herrn Palm gewünscht, uns nur der "Inhumanität der
> eingesetzten Mittel bewusst sind", dann werden wir uns alle, folgsam
> wie die dummen Schafe zu allen Grausamkeiten wie Krieg, Folter und
> Mord, alles alte "Menschheitsgeisseln", bereitwillig bekennen und
> wieder willig hinter Despoten, Diktatoren und psychisch Gestörten
> hinterherlaufen, natürlich alles zu einem gutem Zweck.
Nur dass diese psychisch Gestörten als Psychiater anerkannt werden
und "Präsident" heissen oder so. Meine Güte!
Heil der Welt! Die neuen Propheten und alten Untoten des "hart aber
gerecht!" kommen wieder aus ihren alten Holzkisten gekrochen und
wollen die Welt bekehren zu den alten Lehren.
Die antidemokratischen Tendenzen innerhalb der "Hochkultur" sind
bedenklich.
Der Maximalprofit treibt dumpfe Sumpfblüten und versenkt neue
Moorleichen.
> Aber wer ist hier eigentlich so dumm, dass er auf solche Typen
> hereinfällt, die uns das Mittelalter als neue "Kriegs- und
> Nachkriegskonzepte" verkaufen wollen ?
Jetzt muss sich zeigen, was die europäische Aufklärung in den
Menschen verankert hat. Ohne Kampf gegen das Rückständige geht es
nicht ab.
> Gängige Umfragen bestätigen, dass das nicht viele sein können.
Ich habe Hoffnung in die Menschheit. Sie ist in der Lage, einen
klaren Kopf zu behalten.
> Also, Herr Palm, vergeuden Sie nicht unnötig Ihre Energie und unsere
> Gutmütigkeit, ab, zurück in die Pentagon Propagandaabteilung.
>
> Marsch, Marsch !
Gekaufte Journalisten, Politiker und Wissenschaftler sollte man als
das outen, was sie sind: Hofberichterstatter und Speichellecker, die
des Lied singen wes Brot sie essen.