unterscheidet sich die PIS nicht von Jaruzelsky, dem verhassten polnischen General und Staatschef im von ihm ausgerufenen Kriegsrecht in den 80ern des 20. Jahrhunderts. Die Ausrichtung der Staatsstruktur erinnert an die Zeit des Diktators, Warschau über alles, hunderte Kilometer weiter alles Nichts. Eine Stadt an der Oder hat keine Chance ihre Interessen zu vertreten, der zentralisierte Staat herrscht über das ganze Land. Strukturell hat sich nicht viel geändert seit Jaruzelsky.
Ebenso an Jaruzelsky erinnert die Geringschätzung der Zivilgesellschaft, deren Interesse die Erhaltung der Natur ist. Bei dem Ökozid der Oder im letzten Jahr zeigte sich, dass die PIS zu gleichem Handeln wie die Partei von Jaruzelsky fähig ist. Dass die Bürgerinnen und Bürger ein Interesse an einer intakten Umwelt haben, interessiert die PIS-Apparatschiks genauso wenig wie die Betonköpfe von Jaruzelsky. Zentralismus, Werteorientierung und die Art der Durchsetzung haben sich in Polen offensichtlich seit den 80ern nicht geändert. Die Umweltpolitik steht nach wie vor unter den Bedingungen des Kriegsrechts.
Die Frömmigkeit entblößt sich dabei als verlogen. Denn das christliche Maxim, die Schöpfung zu bewahren, spielt keine Rolle, wenn es um vervetterte wirtschaftliche Seilschaften geht. Nicht nur der Katholizismus entpuppt sich als hohl, auch der Patriotismus erscheint zweifelhaft, wenn es den Apparatschiks nur darum geht, über die Leiche Polens, versinnbildlicht durch den von Fischkadavern stinkenden Fluss, ihre korrupten Seilschaften zu bedienen, um als Made im verwesenden Naturkörper der Nation sich satt zu fressen.
Das Selbstbild der PIS mag auf die Zwischenkriegszeit weisen, in Realität ähnelt Polen doch eher der Jaruzelskyzeit.