Und nicht nur die Ukrainer, sondern so ziemlich jeden: Russen, Deutsche einschließlich Österreicher, Ungarn, Tschechen, Juden, Slowaken, Litauer. Dabei können sich durchaus Zweckbündnisse ergeben, wie etwa 1941, als man sich gemeinsam mit Deutschen und Ukrainern am Mord an den Juden beteiligte.
Dieser Nationalismus ist ein wesentlicher Pfeiler der polnischen Nationalidentität, zusammen mit Chauvinismus, Antisemitismus und einer perversen Interpretation von Katholizismus, die selbst die römischen Kurie regelmäßig fassungslos macht. Getragen wird das alles von einem schwülstig konstruierten Opfermythos: Nationaldichter Mickiewicz bezeichnete Polen als "Christus unter den Völkern". Historiker hingegen als das Land in Europa, das im Laufe der Geschichte die meisten Konflikte mit seinen Nachbarn angezettelt hat.