Nein, eigentlich nicht mein Fehler. damals war man erst mit 21 volljährig und die lieben Eltern durften gegen alles ein Veto einlegen.
Als ich 1968 meine Ausbildung begann, fing 6 Monate später im Betrieb ein junger Mann an, der Kanadier war. Den hatte es auch nur nach Deutschland verschlagen, weil Eltern Befehlsgewalt über Kinder haben. Sein Vater war Pole und weil er nicht nach Polen zurück konnte, wollte er unbedingt nach Deutschland. Die Mutter war geborene Französin und wollte lieber nach Frankreich, aber damals bestimmt oft noch der Mann.
Der Junge aus Kanada und ich wurden die besten Freunde und als wir um die Jahreswende 1971/72 kurz vor Abschluß der Ausbildung und Prüfung standen, wollte mein ex-Freund unbedingt nach Kanada zurück, er erkundigte sich genau und damals gab es in Kanada sehr gute Aussichten in Kanada, das in manchen Branchen Facharbeitermangel hatte, was zu werden und schnell mehr als in Deutschland zu verdienen.
Wir hatten ernste Absichten und erkundigten uns sehr genau. Die kanadische Botschaft und andere kanadische Behörden haben sehr gute Auskünfte, ebenso kanadische Firmen. Obwohl mein Ex-Freund schon seit dem 8. Lebensjahr in Deutschland war, sprach er besser Englisch als Deutsch, das war auch ein Grund, warum er in der Berufsschule keine guten Noten bekam und zurück nach Kanada wollte. Für mich war das die beste Gelegenheit, mein simples Schulenglisch zu verbessern. Wir bewarben uns dann auch bei kandischen Firmen, die dringend Leute mit unserer Ausbildung suchte. Ich bekam Antworten wie: kein Problem, Ihr Englisch ist gut genug, technisches Englisch lernen Sie schnell, wenn sie hier arbeiten, Hauptsache, Sie können auch mit inch usw. rechnen, technische Zeichnungen sind bei uns nicht in metrischen Maßen.
Daraus wurde nichts. Meine Eltern waren strikt dagegen und ich noch keine 21, mit denen man damals volljährig war.
Da war die Chance auch schon verpasst, 1971/72 hätte ich schnell und problemlos aus D-Land verduften können. Stattdessen war ich kurz danach bei er Bundeswehr, wo ich 15 Monate Lebenszeit vergeuden durfte. Mein Ex-Freund reagierte mit einer Trotzreaktion, arbeitet anch Ende der Ausbildung noch ein paar Monate in seinem Job, dann machte er aus seinen Hobbies eine Karriere. 1975 interessierte ihn Kanada nicht mehr, er war nun Musiker und Theaterkünstler. Heute ist er deutscher als viele Deutschen und geistert durch Karnevalssessionen.
Als ich 1975 von der Bundeswehr zurrück kam, traf ich mich wieder oft mit einer platonischen Freundin, die 25 Jahre alt war. Studium abgebrochen und Krankenschwester. Ende 1975, bei meinem letzten Besuch, überraschte sie mich mit: "Ich ziehe um, du kannst mich in Zukunft nicht mehr besuchen." "Ach so, zurück in diene Heimtstadt?" Sabine hatte in B. nur studiert, kam woanders her. "Nee, nach Kanada, ich bin doch nicht so doof, hier als unterbezahlte Kankenschwester zu versauern."
Aus Sabine, einer srachbegabten Studienabberecherin wurde eine Dolmetscherin, Sabine beherrschte fließend Deutsch, Englisch, Französisch und eine weitere Sprache, an die ich mich nicht mehr erinnere.
Bis 1977 wechselten wir noch Briefe und Postkarten, weil es damals kein Intrenet und keine Email gab. Den Briefen lagen gelegentlich Fotos bei. Ich erinnere mich nur noch grob an das, was Sabine schrieb: "Ich verdiene nicht mehr als in DE, aber ich habe ein Auto, das ich mir in DE nie leisten könnte. -- Ich wohne nicht mehr zur Miete, mein Freund und ich haben ein Haus gekauft. -- Ich besuche Kurse und suche einen besser bezahlten Job, wenn ich die Zertifikate habe. -- Hier ist alles viel einfacher als in DE, Leistung zählt, nicht was auf dem Zeugnis steht. Du machst deinen Job, dann steigst du auf, in DE steigst du nur auf, wenn du Zeugnisse von Uni usw. hast."
1977, als ich den Kontakt zur Sabine verkor, hatte die mit 27 mehr in 2 Jahren Kanada erreicht, als alle ihre ehemaligen Freunde und Freundinnen, die mit ihr zusammen die Uni besucht hatten. Franzisca war nun Rechtanawältin ohne Job und Kanzlei, lebe ihm Haus der verstornben Mutter sozugaghen auf Erbe, furh einen Ranult R 4, Sabine hatte ein Haus und einen Straßenkreuter, Ulli und Tom warteten im Alter von 29 auf die Gande deutescher Schulminister und Einstellung als Lehrer, hausten immer noch in ihren Studentenbuden und hileten sich mit Gelegenheitsjobs und Nachhilfe über Wasser