Die Wurzeln dafür liegen im 2. Weltkrieg (oder sogar noch davor), wo ukrainische Nationalisten-Milizen auf Seiten Nazi-Deutschlands kämpften und sich an den deutschen Verbrechen beteiligten und andererseits im Südosten das Landes die Menschen eher hinter der Sowjetunion und der roten Armee standen. Die damals wohl von beiden Seiten begangenen Verbrechen wirken bis heute in der Ukraine nach.
Die territoriale Integrität der Ukraine stand seit ihrer Unabhängigkeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu keiner Zeit in Frage, solange, bis der westlich unterstützte gewaltsame Regierungsumsturz 2014 in Kiew nationalistsche Kräfte an die Macht brachte, die umgehend die Rechte des Russlandaffinen Teils der Ukrainer beschränkte. Der historische Faschist und Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera wurde zum Nationalhelden erklärt.
Die Folge war die Abspaltung der Krim, deren Bevöllerung zu ca. 90 % in die RF aufgenommen werden wollte, was dann auch geschah. Diese hohe Zustimmung im Referendum wurde durch eine spätere Umfrage des US-Meinungsforschungsinstituts PEW auf der Krim bestätigt.
Im Donbass haben sich zwei Volksrepubliken gegründet (von Ukrainern), welche von Kiew unabhängig sein wollten. Die Antwort Kiews war die sog. "Antiterroroperation", Krieg mit Panzern und Artillerie gegen die Menschen in diesen Republiken.
Ohne die Ukrainer auf der Krim und in den Donbassrepubliken gibt es eine westlich/nationalistische Mehrheit im Rest der Ukraine, vertreten duch die Regierung in Kiew.
Dieser westliche Teil der Ukraine erhebt den Anspruch auf das gesamte Territorium inkl. der Krim und des Donbass und will die Menschen dort am liebsten zum Teufel (nach Russland) jagen. Es gibt in dieser Hinsicht Äusserungen der Regierung. Diesen Anpruch unterstützt der gesamte Westen und seine linientreuen Medien, nun da Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen hat, erst recht.
Diese (ich nenen es mal so) Westukraine wurde seit 2014/2015, wo sie erhebliche militärische Verluste gegenüber den "Separatisten" erleiden musste, massiv von den USA und anderen westlichen Ländern militärisch aufgerüstet und gegen Russland in Stellung gebracht.
Der Krieg in der Ukraine ist ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA, angefangen von Russland (keine Frage!) gegen die Ukraine. Russland verweist aber auf eine Bedrohung seiner Sicherheit und sieht darin einen Präventivkrieg.
Hätte ein Militärbündnis Russlands z.B. Mexiko dermaßen aufgerüstet und gegen die USA in Stellung gebracht, wäre dies auch nicht ohne Reaktion der USA geblieben. Die hätten dabei vermutlich eine Kriegführung wie 2003 gegen den Irak bevorzugt, die keinerlei Rücksicht auf die Zivilbevölkerung genommen hatte und zu vielen Hunderttausenden Toten geführt hatte.
Dieser Krieg ist von besonderer Tragik, da ein nicht unerheblicher Teil der ukrainischen Bevölkerung russisch spricht und auch Verwandte in Russland hat. Diese Menschen sind zwischen die Fronten geraten. Selenskys Auslieferung von Waffen in großem Umfang an Zivilisten hat deren Schutzstatus massiv geschadet. Russische Soldaten können nun in jedem Zivilisten einen potentiellen Kämpfer sehen. Die weiße Fahne zu hissen und freundlich mit der Besatzungsarmee umzugehen birgt ebenfalls Gefahren für die Zivilbevölkerung. Selensky hatte angedroht, Menschen, welche den russischen Soldaten helfen, hart zu bestrafen. Noch ist nicht hundertprozentig sicher, wer für die Toten in Bucha verantwortlich ist. "Säuberungen" nach Abzug einer Besatzungsarmee sind aus früheren Kriegen bekannt. In Frankreich sind z.B. Tausende "Kollaborateure" getötet worden, während oder kurz nach dem Abzug der deutschen Nazi-Truppen.
Eine vernünftige Friedensregelung kann eigentlich nur so aussehen, dass man die Menschen in den jeweiligen Regionen der Ukraine selbt entscheiden lässt, wo sie hin wollen. Nach Kiew, in die Unabhängigkeit oder angegliedert an die RF. Es ist m.E. den Menschen in den selbsternannten Volksrepubliken, nach 8 Jahren Beschuss durch das Militär Kiews, nicht zuzumuten, wieder von einer Zentralmacht in Kiew beherrscht zu werden, die sie nicht gewählt haben und von welcher sie Folter und Verfolgung zu erwarten haben.
Bis zu einer Friedensregelung ist es aber m.E. noch ein weiter Weg. Die Westukraine (Kiew) wird ständig weiter mit Waffen für diesen Stellvertreterkrieg ausgerüstet. Im Donbass, wo ein erheblicher Teil der ukrainischen Armee von der Einkesselung bedroht ist, stehen noch große Schlachten außerhalb großer Städte bevor, wo das russiche Militär im Vorteil sein dürfte.
Falls Selensky sich entschliessen sollte, einem Friedensangebot Russlands unter territorialen Verlusten zuzustimmen, ... wie werden sich dann wohl die nationalistischen Kräfte in der Ukraine dazu verhalten? Erinnert sei an den ukrainischen Unterhändler, der nach der ersten Verhandlungsrunde mit den Russen von seinen eigenen Leute wegen "Hochverrats" erschossen wurde. Und wie werden sich die westlichen Staaten, voran die USA, in einem solchen Fall verhalten?
Das Verhalten der westlichen Regierungen legt nahe, dass sie diesen Krieg benutzen wollen, um Russland noch größtmöglichen militärischen Schaden zuzufürgen. Dies geschieht auf dem Rücken der Bevölkerug der Ukraine.