steinschlag (1) schrieb am 06.04.2022 22:04:
Der Krieg hat bewiesen, dass weder die anderen Europäer, noch die NATO und erst recht nicht die USA bereit sind sich für die Ukraine nennenswert aus ihrer Komfortzione zu bewegen.
Die NATO ist längst aktiv, mit entspr. Personal (nannte sich in Vietnam auch "Berater") und insb. Aufklärungstechnik. Das wird ausserhalb Deutschlands, z.B. in Österreich, auch völlig offen kommuniziert.
Aber wirklich sichtbar eingreifen und entspr. eigene Verluste einfahren? Lieber nicht...
De Ukrainee ist zwar formal nicht in der NATO aber faktisch irgendwie schon, das beginnt mit gemeinsamen Manövern und hört bei Liefrung von Waffensystemen noch lange nicht auf.
Nun zurück:
Russland hat sich davon überzeugt und der Welt bewiesen, dass die NATO oder ein wie auch immer geartetes europäisches Verteidigungsbündnis tot sind.
Sie existieren zwar und produzieren Kosten - aber keine Sicherheit.
Alleine das erfolgreich zu testen und der ganzen Welt zu zeigen war der "Regionalmacht" Russland (O-Ton Obama) der Krieg wert.
Jetzt ist die Welt wieder (mindestens) bipolar.
Und selbst wenn die USA in ihrer Verzweiflung noch eingreifen würden, ihr Nimbus als alleinige Weltmacht ist für die nächsten hundert Jahre verloren.
Die Russen könnten eigentlich heimgehen und feiern.
Ganz so ist es nun mal nicht.
Zum einen hat die NATO gar keine Legitimation, hier einzugreifen, weil kein NATO-Land angegriffen wurde und wenn sagen wir mal Polen oder Lettland angegriffen würde, dann hätten wir eine direkte Konfrontation, die keiner sich wünschen kann.
Dass die NATO kein Verteidigungsbündnis ist, sondern ein aggressives Militärbündnis mit Sitz in Washington und einigen Vasallenstaaten, weiß die Welt eh seit spätestens '99 Kosovokrieg.
Die bipolare Welt besteht aus dem leider seit 1991 demaskierten aggressiv agierenden "Wertewesten" und auf der anderen Seite Russland, China, Indien, und mit Sicherheit bald recht vielen südamerikanischen Staaten, denen die ständige Unterdrückung durch die USA ebenso nicht passen.