/Rak schrieb am 13.06.2023 22:49:
Wo bitte schön ist denn das Problem, wenn ich als Mann mit meinem Freund einfach mal Hand in Hand durch die Straße gehe nach dem Kinobesuch. Oder ihm zur Begrüßung einfach mal auf den Mund knutsche am Bahnsteig? Oder wo ist das Problem wenn wir uns mal in den Arm nehmen während wir die Aussicht von der Terrasse in den Weinbergen genießen? Und nein, wir machen das natürlich nicht mit nacktem Hintern und Chaps und Lederkappe und pup Maske. (Wobei eigentlich auch Latexklamotten und Lederklamotten erst mal nur Klamotten sind. Das sollte also auch kein Problem sein, wenn die nicht zu viel Haut an der falschen Stelle zeigen.)
Aber warum sollen wir so was wie unsere Gefühlswelt verstecken? Das sind alles Dinge, die Menschen nun mal machenm, wenn sie sich lieben.
Gibt es da etwa eine Angst vor der eigenen Sexualität bei den Mitmenschen?
Das hast du schön gesagt und genauso ist es. Es geht schließlich nicht um Geschlechtsverkehr an öffentlichen Orten, sondern um Menschen, die sich lieben und das nicht verstecken wollen. Diese Toleranz sollten wir alle aufbringen können. Dafür könnte es bei so manchem CSD ein wenig jugendfreier zugehen. Da auch junge Menschen diese Umzüge besuchen, sind „sich gegenseitig gassi-führende Männer“ mit Ledermaske und unbedecktem Hinterteil vielleicht doch maximal übertrieben und führen leicht zu Vorurteilen.
Was aber die Toleranz insgesamt angeht, muss ich sagen, haben Männer mit Migrationsgeschichte enorm an Vorurteilen abgebaut. Vor allem die junge Generation sieht Homosexualität nach meiner Erfahrung heute wesentlich lockerer.. Das war schon viel schlechter. In meinen über 22 Jahren, die ich als Mann mit meinem Mann liiert bin, habe ich in einer Großstadt mit hohem Migrationsanteil lebend noch keine nennenswerten schlechten Erfahrungen machen müssen.