Vorweg: die Umfrage lautete nicht, ob die Befragten gegen Braunkohle sind, sondern, ob weitere Dörfer für den Braunkohletagebau abgerissen werden sollen. Wer ehrliche Meinungsumfragen macht, der stellt Fragen in der Sache und wirft nicht Emotionen in den Raum. Wie wir aus dem "Dritten Reich" wissen, ist es gefährlich die Menschen emotional zu beeinflussen.
Das eigentliche Problem ist aber, dass die Bürger nicht nicht, sondern desinformiert sind.
Zunächst fehlen ihnen Informationen. Kaum ein Bürger weiß, wie das Stromnetz funktioniert. Vor allem, dass in jeder Sekunde genauso viel Strom eingespeist wie verbraucht werden muss. Und manche denken: "Na gut, wenn zu wenig eingespeist wird, dauert das Kaffee Kochen halt länger". Er weiß nicht, dass dann der Zusammenbruch des Netzes droht. Und wenn das Netz zusammen bricht, meint der Bürger, dass der Strom dann in ein paar Stunden wieder da ist, so wie bei einem Stromausfall. Er weiß nicht, dass das eine bis zwei Wochen dauern kann.
Der Bürger weiß auch nicht, dass Anfang des Jahres – im Winter – alle Braunkohlekraftwerke auf Vollast liefen und dass sogar Kraftwerke, die kurz zuvor abgeschaltet wurden, wieder ans Netz genommen werden mussten, um den Strombedarf zu decken. Wenn er das wüsste, dann würde er sich fragen, was denn passiert, wenn Braunkohlekraftwerke weiterhin felißig abgeschaltet werden.
Soweit zu den fehlenden Informationen. Dazu gesellt sich noch Desinformation, hauptsächlich durch den ÖRR.
Der ÖRR wirft massenweise als Dokumentation verkleidete Werbefilme für die Energiewende in den Äther. Die sollte man einmal alle einzeln analysieren, das würde den Rahmen hier aber sprengen. Im Wesentlichen treten aber folgende Merkmale auf:
1. Es kommen nahezu ausschließlich EE-Lobbyisten zu Wort, die als unabhängige Experten dargestellt werden
2. Häufig treten Jubelmeldungen auf wie, dass 46% des Stroms aufs Jahr gerechnet aus EE stammt. Es wird verschwiegen, dass sie Einspeisevorrang haben. Es wird verschwiegen, dass man jede Sekunde betrachten muss und die EE zu manchen Zeiten fast gar keinen Strom liefern (wie der Mann, der in einem See ertrinkt, der durchschnittlich nur einen Meter tief ist)
3. Es werden schöne grüne Bilder von Solarparks gezeigt. Sie sind grün und nicht bunt, weil da nicht viel blüht (Solarpaneele und Pflanzen konkurrieren um Sonnenlicht). Wie viel Fläche so als Wildfläche für die Natur entfällt, wird verschwiegen
4. Und wenn das Problem doch angesprochen wird, dann fühlen sich diese Werbefilme wie Science Fiction aus den 1940er Jahren an: da werden phantastische Technologien wie Wasserstoffwirtschaft oder Batteriespeicher, die noch nicht einmal für den Großmaßstab entwickelt sind, als Problemlöser aufgeführt. Die Frage nach den Kosten scheuen sie wie der Teufel das Weihwasser
5. Physik ist für die Werbefilmmacher wohl eine unbekannte Wissenschaft. Einfache Größen wie Wirkungsgrade, Energie- oder Leistungsdichte, gesicherte Leistung und Momentanreserve oder die dramatisch steigende Zahl der Netzeingriffe zur Stabilisierung kommen in solchen "Dokumentationen" nicht vor (!)
6. Manchmal wird die Frage der Versorgungssicherheit angesprochen. Beantworten lässt man sie von EE-Lobbyisten, die nicht einmal ein Argument nennen, sondern bloß behaupten, dass sie sicher gestellt sei. Und wenn man sich auf Zahlen ein lässt, zitiert man die SAIDI-Ergebnisse, die aber keinerlei Aussagekraft darüber haben, ob wir auf einen Blackout zusteuern oder nicht
Insgesamt kann man fest stellen, wenn man sich mit der Thematik tiefgründig beschäftigt hat, dass die so genannte Energiewende ein Wahn ist, der religiöse Züge angenommen hat. Dabei werden physikalische Fakten systematisch ausgeblendet und man taucht ab in Phantasiewelten, in denen die Gesetze der Physik nicht gelten.