Kommentar (1) schrieb am 08.09.2021 15:49:
das Ehegattensplitting abschaffen
finde ich auch sehr bedenklich. Man nimmt dem Staat die Last von einem bis mehreren H-IV-Beziehern ab und bekam das bisher in der Form angerechnet, dass, wenn man für die mitarbeitet, auch deren Existenzminimum nicht besteuert wurde (was es ja auch nicht würde, wenn diese selbst arbeiten könnten und würden) und ab einem gewissen Grad der Behinderung sogar noch weitere Lasten anerkannt bekam.
In Zukunft soll man das Existenzminimum seiner ggfs. gar nicht arbeitsfähigen Familienmitglieder aus voll versteuertem Einkommen bestreiten. Damit wird eine Heirat mit eine(r|m) Nicht-Erwerbsfähigen zu einem Hobby für Reiche, etliche müssen sich überlegen, ob sie sich diesen Dienst an der Allgemeinheit, deren Unterhalt zu übernehmen, überhaupt noch leisten können.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das in passenden Kreisen, wo es bisher gerade so reichte, eine Umzugs-, Trennungs- und Scheidungswelle aus wirtschaftlicher Not auslöst, damit dann wenigstens wieder H-IV ohne Anrechnung möglich wird.
Als wir noch eine 4-Personen-Familie mit nur einem erwerbsfähigen Erwachsenen waren, war es jedenfalls schon mit Splitting knapp. Ohne wäre es echt dramatisch bis unmöglich gewesen.