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  • buerocrat

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Re: Warum das nicht funktioniert

MarcoS schrieb am 28. März 2015 13:14

> Der derzeit in Griechenland im Umlauf befindliche Euro hat einen
> entsprechenden Außenhandelswert, gedeckt dadurch, dass die Eurogruppe
> die Stabilität dieser Währung garantiert. Der Steuerzahler also der
> default-Hafter für die Rendite darstellt.

> Die neue Drachme hätte jenseits der Grenze gar keinen Wert. Man
> könnte damit Lokalwirtschaft betreiben, dass ist korrekt, aber
> Tauschverhältnis gegenüber dem Euro wäre erschreckend gering und
> würde weiter sinken, wenn die Menschen realisieren, dass sie damit
> keine Blumen aus Holland, Pflegeprodukte aus Belgien oder
> Milchprodukte aus den Niederlanden kaufen können.

Der Wert einer Währung definiert sich über den Preis zu dem
Forderungen in anderer Währung gekauft werden können. Der Wert einer
lokalen Währung ist nie Null da es selbst bei Devisenbewirtschaftung
etc. sowas wie einen Schwarzmarkt gibt. 

> Noch dazu hat die neue Drachme einen bedeutenden Nachteil. Über
> Steuern kann dem System keine Kaufkraft entzogen werden. Von dieser
> Kaufkraft leben aber die Beamten, die Mächtigen und die Rendite der
> Gläubiger ergibt sich daraus.

Ich sehe keinen GRund warum die lokalen, griechischen Behörden keine
Abgaben in Drachmen akzeptieren sollten wenn die Beamten mit diesen
Drachmen Güter und Leistungen bezahlen können. 

> Es hätte also de fakto keiner ein Interesse daran dieses Geld
> einzuführen. Ein durch den deutschen Steuerzahler gedeckter Euro, der
> eine in Deutschland geschaffene Kaufkraft repräsentiert hat
> schließlich "vollen" Wert. Auch um iPhones zu kaufen.

Oben hast Du noch gemeint die Drachme hätte "gar keinen" Wert. Jetzt
gehts es offenbar um die Unterscheidung zwischen voll und halb. 

> Das Grundproblem hier ist ein falsches Menschenbild. So als begnügten
> sich die Griechen mit dem Lebensstandard eines Menschen des späten
> Mittelalters. Das sind aber alles moderne Menschen mit Internet und
> modernen Bedürfnissen. Die kann die neue Drachme nicht bedienen. Aber
> der Euro kann das. Als geschenkte Kaufkraft an die Griechen.

Es gibt nicht "die Griechen", es gibt nicht "die Chinesen", "die
Kenianer" und auch nicht "die Brasilianer". Es gibt überall Menschen
die eine definierte Menge an Gütern und Dienstleistungen konsumieren
und viele noch heute auf dem Niveau des europäischen Mittelalter. Es
gibt weiter Solidargemeinschaften und Bündnisse. Griechenland mit
seiner orthodoxe Kirche würde weit besser zu Russland passen als zur
EU. Dahin dürfte die Reise auch gehen.  

> Verliere sind dabei natürlich alle Nettozahler. 

Die meisten Menschen sehen sich als Nettozahler und stelle ihr
eigenes System zur Bewertung auf. 


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