Das Solar-Förderprogramm ist zwar in der Tat himmelschreiend ungerecht, doch lässt sich daraus nicht schließen, dass die Bevorteilung von wohlhabenden Eigenheimbesitzern auch die Absicht ist.
Das Setting:
* Ganz Deutschland glaubt, dass der Klimawandel durch moderne Öko-Technologie bekämpft werden kann (keine Änderung des Lebensstils)
* Ganz Deutschland glaubt, dass der Markt das beste Mittel ist, um diese Technologie voranzutreiben und fossile Energie aus dem Verkehr zu ziehen
Also macht der Staat das fossile Zeug teuer und die Umstellung auf Öko-Energie schmackhaft. Und dabei kommen dann eben solche verrückten Sachen wie das aktuelle Förderprogramm raus, weil die Annahmen (siehe oben) leider nicht stimmen. Öko-Energie ist viel teurer als fossile, weshalb die Energiewende eine beispiellose Herausforderung für die Gesellschaft darstellt. Eine Aufgabe, die man sicher nicht dem Markt überlassen kann, wenn die Biosphäre erhalten bleiben soll und die freie und demokratische Gesellschaft gleichzeitig auch.
Konzerninteressen werden durch das Förderprogramm zwar durchaus bedient, aber zuallererst sind es die Interessen der Wähler. Die wollen ja, dass sich nichts ändert, außer, dass jetzt eben ein E-Motor den SUV antreibt. An sozial ungerechter Politik hatte die Mittelschicht ohnehin noch nie viel auszusetzen gehabt: Zwar profitiert sie in der Breite eher nicht von solchen Maßnahmen, merkt das aber nicht und stimmt weiter tapfer für die Interessen der besonders Wohlhabenden und Reichen. Das ist spätestens seit Schröder so, eine ziemlich lange Zeit.