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Das sind keine Besatzer mehr.. das sind nun alles NATO-Truppen...

rjb26 schrieb am 04.12.2022 20:17:

Es ist ja wohl kaum zu erwarten, dass die Besatzer die lokalen tributpflichtigen Entschädigungen zahlen. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Kolonialvölker zahlen an die Besatzer

Jain.. so einfach ist das nicht.
Die US-Basen hierzulande gehören der Bundesrepublik Deutschland, sind auch BRD-Staatsgebiet und werden daher von Deutschland gebaut und Unterhalten und den USA im lediglich Rahmen des NATO-Truppenabkommens überlassen. Was den Deutschen Steuerzahler erst mal so an die 130 Mio Euro pro Jahr kostet, rund 60Mio an Baukosten, 30 Mio an Instandhaltung und wohl 40Mio an sonstigen Kosten.
Allerdings lassen die US-Truppen im Gegenzug dafür jedes Jahr über 1Mrd € an Gehältern/Löhnen für die dort auf den Stützpunkten Zivilbeschäftigten da (die dann natürlich hierzulande im Gegensatz zu den NATO-Truppen auch voll Steuerpflichtig sind, die Basen sind wie gesagt deutsches Staatsgebiet/Hoheitsgebiet!), so dass hier bei im Mittel 15% effektiver Lohnsteuer schon mal um die 150 Mio Einnahmen durch die Lohnsteuer entstehen.
Und zusätzlich geben die US-Soldaten auch noch viel Geld aus in Deutschland und kurbeln die Wirtschaft dort an, so dass dort auch noch mal viele hundert Millionen über die Gewerbe- und die Mehrwertsteuer in Deutschland bleiben. Einfach weil da nicht nur um die 35000 US-Soldaten stationiert sind - da sind auch noch sehr, sehr viele amerikanische Angehörige/Zivilangestellte usw.

Allein in Grafenwöhr sind z.B. 12000 Soldaten stationiert - aber dort leben um die 30 000 Amerikaner. Zusätzlich arbeiten 3500 deutsche Zivilisten dort auf dem Stützpunkt/Übungsplatz - und es gibt noch um die 6000 bis 7000 Arbeitsplätze (amerikanische Zivilisten), die von dem Stützpunkt abhängen und letztendlich aus den USA finanziert werden. Viele davon kaufen auch außerhalb des Stützpunktes ein - und geben so jährlich 650 Mio Euro in der Region um Grafenwöhr aus. Wovon ein guter Teil dann als Steuern in Grafenwöhr bzw. beim Bund landet.

Unter dem Strich macht man also in Deutschland viel Geld mit den hierzulande Stationierten US-Soldaten. Und das ist dann auch der Grund, warum sich Städte wie Kaiserslautern oder Ramstein dann auch immer sehr dafür einsetzen, dass möglichst viele US-Soldaten dort in der Gegend stationiert bleiben. Eben weil die auch viel Geld ins Stadtsäckel bringen.

PS: Seit dem 2+4 Vertrag (bzw. ab März '91) ist Deutschland wieder voll Souverän, der ist an die Stelle eines Friedensvertrages getreten und damit auch als ein Friedensvertrag wirksam. Und seit '55 eben auch schon in der NATO eingebunden und damit auch der NATO-Politik untergeordnet. Nur hat Deutschland damals auch recht großzügig auf Schadenersatz usw. verzichtet, was die Schäden durch die ehemalige Besatzungstruppen an geht.

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