Was dem gewöhnlichen Junkie sein Methadon ist, ist die Selbstbefriedigung dem Sex-Junkie. Nicht ganz so gesundheitsschädlich wie das "harte" Zeugs, aber das Suchtverhalten (zwanghafter Griff nach dem Geschlechtsteil, bewusstes Ignorieren von Sexverboten durch heimliches "Taschenbilliard", Einbildung, Sexualität hätte was mit Genuss zu tun etc.) ist dasselbe. Am Besten man fängt gar nicht erst mit der Sexualität an und widersteht dem Gruppenzwang und Geschlechtstrieb (auch das ist eine Frage des Charakters); das Suchtpotential sowie die gesundheitlichen Risiken/Folgen (beim vollzogenen Akt: Geschlechtskrankheiten bis hin zu AIDS, bei Masturbation: Gehirnerweichung, Erblindung, Hornhaut,...) sind nicht erst seit gestern bekannt und wer trotz des besseren Wissens dennoch damit anfängt, dem/der muss man einfach Charakterlosigkeit und auch ein gutes Stück Dummheit attestieren...
Genau so argumentiert ja auch die Heilige Mutter Kirche gegen das zügellose Ausleben des Sexualtriebs. Was Lust bereitet, gar als Genuss empfunden wird, muss unterbleiben, um Charakterfestigkeit, Selbstbeherrschung und die Überlegenheit des Willens über das Fleisch zu beweisen.
So sind sie halt, die Moralapostel, die am liebsten die Askese zur allgemeinen Pflicht erklären wollen und Enthaltsamkeit in Gesetze gepackt...
Irgendwie bewegen wir uns ja derzeit in vielerlei Aspekten wieder in die Richtung der absoluten Dogmatik und einzig legitimen Wahrheit inkl. der daraus erwachsenden Verhaltensmaßregeln. Da passt dies natürlich auch ins Bild...