... nicht für Wissen das man nicht will.
Wird ein bestehender Glaube dank neuer Erkenntnisse durch Wissen
ersetzt, also als Aberglaube erkannt, darf dieser auch nicht die
Grundlage für neuen Glauben bilden bzw. bereits existierende, vom
falsifizierten abhängige Glauben müssen mindestens überdacht, i.d.R.
sogar aufgegeben werden.
Es ist nun Auslegungssache inwieweit der Schöpfungsglaube, der
mindestens in seiner wörtlichen Interpretation widerlegt ist,
essentiell für die abrahamitischen Religionen, d.h. Judentum,
Christentum, Islam und deren Sekten, ist. Meiner Meinung nach ist er
es nicht. Die Aufgabe desselben ist lediglich damit verbunden,
anzuerkennen, dass Thora, Bibel und Koran von fehlbaren Menschen
geschrieben worden sind, also auch an anderer Stelle irren können
oder zumindest andere Interpretationen erlauben. Sie werden
allerdings dadurch nicht zwangsweise in ihrer Gesamtheit nichtig,
obwohl es das gute Recht eines jeden ist, diesen Schluss zu ziehen.
Gleichsam darf ein Glauben, so gut begründet, schlüssig und
wahrscheinlich er auch sein mag, niemals andere widerspruchsfreie
Möglichkeiten für definitiv falsch erklären, denn das wäre anmaßend,
indem er sich selbst zum Faktum erklären würde, und damit gleichsam
autodiskreditierend. Insbesondere Religionen und ihre Vertreter haben
vielfach diesen Fehler begangen, aber mitunter erkennen auch
Wissenschaftler nicht die Grenzen ihres Wissens und vermischen es mit
ihrem (ggf. wissenschaftlich fundierten) Glauben. Dummerweise bietet
gerade dies einen Angriffspunkt für Andersgläubige, selbst wenn deren
Glaube schlechter begründet ist. Vielfach sind auch deren Vertreter
aggressiver, da für sie häufig andere, wesentlichere Glaubensfragen
davon abhängen -- ihre Motivation ist also gänzlich
unwissenschaftlich, nämlich nicht auf Wahrheitsfindung, sondern
Glaubensdurchsetzung bedacht. Der Wissenschaftler, der einräumt, dass
seine Theorien Lücken haben oder auch anders interpretiert werden
könnten, findet sich so schnell in der unglücklichen Position des
Strohmanns für die Glaubensmotivierten wieder; vermeidet er das aber,
können genau diese Schwachstellen und Alternativauslegungen gegen ihn
verwendet werden, vor allem mit populisitschen Mitteln.
Mit anderen Worten:
Es ist nicht möglich, auszuschließen, dass von außerhalb Einfluss auf
die Entwicklung auf der Erde genommen worden ist, aber es gibt auch
keinen Grund dafür, dies anzunehmen. Ein wahrer Fünf-Gigajahresplan
mit dem Menschen (oder irgendwas nach uns) als Ziel ist um
Größenordnungen unwahrscheinlicher.
In die glaubensfreie Schule gehört natürlich nur Wissen, aber auch
die Vermittlung der oben beschriebenen Unterschiede zwischen Glauben
und Wissen, damit die Schüler Theorien als solche erkennen und
bewerten können. Glaubensgebundene Schulen sind hierzulande
glücklicherweise nicht erlaubt und der Religionsunterricht ist i.d.R.
hinreichend säkularisiert und kontrolliert.
Es sollte auch nicht vergessen werden, dass vieles von dem, was die
ID-Anhänger ihrem höheren Wesen zuschreiben, durchaus im Rahmen der
Fähigkeiten liegt, die nach bestem heutigen Wissen zukünftigen
Menschheitsgenerationen zugetraut werden können. Wenn wir also
dereinst Gott spielen sollten, haben wir hoffentlich aus unserer
Geschichte gelernt, dass es problematisch sein kann, nicht zu wissen,
woher man kommt.
»Wäre die Welt nicht so wie sie ist, wären wir nicht hier, um sie so
zu sehen.«
Alles bisher dagewesene steht im kausalen Zusammenhang mit allem
früheren, wenn auch mit stark variierender Relevanz bis hin zur
scheinbaren Insignifikanz und selbst in Bruchteilen nicht zu
erfassend. Der menschliche Verstand und freie Wille könnten, so sie
denn existieren, die einzige (uns bekannte) Abweichung von der
Kausalität sein. Wenn dem so ist, existiert etwas wie Geist oder
Seele, anderenfalls sind auch wir nur berechenbare, fast unbedeutende
Rädchen im Getriebe des Universums. Unser erwachtes
(Selbst-)Bewusstsein könnte also letztlich das Ende des Schicksals
bedeutet haben, es sei denn, es gab schon früher anderenorts etwas
vergleichbares. (Nein, das widerspricht Chaostheorie und
Wahrscheinlichkeitsverteilungen ganz und gar nicht.)
Der Seelen- oder Vernunftsglaube ist ein nicht zu unterschätzender
Faktor für die Stabilität unserer Gesellschaft, denn glaubten wir
wirklich an Vorherbestimmung, herrschte anarchisches Chaos, da nichts
vermeidbare Konsequenzen hätte.
PS: Vielleicht gibt es nach Ratze I. ja zur Abwechslung mal einen
aufgeklärten Papst, der ein Zeichen setzt und seinen Schafen, auch
abgefallenen, die richtige Richtung weist.
Wird ein bestehender Glaube dank neuer Erkenntnisse durch Wissen
ersetzt, also als Aberglaube erkannt, darf dieser auch nicht die
Grundlage für neuen Glauben bilden bzw. bereits existierende, vom
falsifizierten abhängige Glauben müssen mindestens überdacht, i.d.R.
sogar aufgegeben werden.
Es ist nun Auslegungssache inwieweit der Schöpfungsglaube, der
mindestens in seiner wörtlichen Interpretation widerlegt ist,
essentiell für die abrahamitischen Religionen, d.h. Judentum,
Christentum, Islam und deren Sekten, ist. Meiner Meinung nach ist er
es nicht. Die Aufgabe desselben ist lediglich damit verbunden,
anzuerkennen, dass Thora, Bibel und Koran von fehlbaren Menschen
geschrieben worden sind, also auch an anderer Stelle irren können
oder zumindest andere Interpretationen erlauben. Sie werden
allerdings dadurch nicht zwangsweise in ihrer Gesamtheit nichtig,
obwohl es das gute Recht eines jeden ist, diesen Schluss zu ziehen.
Gleichsam darf ein Glauben, so gut begründet, schlüssig und
wahrscheinlich er auch sein mag, niemals andere widerspruchsfreie
Möglichkeiten für definitiv falsch erklären, denn das wäre anmaßend,
indem er sich selbst zum Faktum erklären würde, und damit gleichsam
autodiskreditierend. Insbesondere Religionen und ihre Vertreter haben
vielfach diesen Fehler begangen, aber mitunter erkennen auch
Wissenschaftler nicht die Grenzen ihres Wissens und vermischen es mit
ihrem (ggf. wissenschaftlich fundierten) Glauben. Dummerweise bietet
gerade dies einen Angriffspunkt für Andersgläubige, selbst wenn deren
Glaube schlechter begründet ist. Vielfach sind auch deren Vertreter
aggressiver, da für sie häufig andere, wesentlichere Glaubensfragen
davon abhängen -- ihre Motivation ist also gänzlich
unwissenschaftlich, nämlich nicht auf Wahrheitsfindung, sondern
Glaubensdurchsetzung bedacht. Der Wissenschaftler, der einräumt, dass
seine Theorien Lücken haben oder auch anders interpretiert werden
könnten, findet sich so schnell in der unglücklichen Position des
Strohmanns für die Glaubensmotivierten wieder; vermeidet er das aber,
können genau diese Schwachstellen und Alternativauslegungen gegen ihn
verwendet werden, vor allem mit populisitschen Mitteln.
Mit anderen Worten:
Es ist nicht möglich, auszuschließen, dass von außerhalb Einfluss auf
die Entwicklung auf der Erde genommen worden ist, aber es gibt auch
keinen Grund dafür, dies anzunehmen. Ein wahrer Fünf-Gigajahresplan
mit dem Menschen (oder irgendwas nach uns) als Ziel ist um
Größenordnungen unwahrscheinlicher.
In die glaubensfreie Schule gehört natürlich nur Wissen, aber auch
die Vermittlung der oben beschriebenen Unterschiede zwischen Glauben
und Wissen, damit die Schüler Theorien als solche erkennen und
bewerten können. Glaubensgebundene Schulen sind hierzulande
glücklicherweise nicht erlaubt und der Religionsunterricht ist i.d.R.
hinreichend säkularisiert und kontrolliert.
Es sollte auch nicht vergessen werden, dass vieles von dem, was die
ID-Anhänger ihrem höheren Wesen zuschreiben, durchaus im Rahmen der
Fähigkeiten liegt, die nach bestem heutigen Wissen zukünftigen
Menschheitsgenerationen zugetraut werden können. Wenn wir also
dereinst Gott spielen sollten, haben wir hoffentlich aus unserer
Geschichte gelernt, dass es problematisch sein kann, nicht zu wissen,
woher man kommt.
»Wäre die Welt nicht so wie sie ist, wären wir nicht hier, um sie so
zu sehen.«
Alles bisher dagewesene steht im kausalen Zusammenhang mit allem
früheren, wenn auch mit stark variierender Relevanz bis hin zur
scheinbaren Insignifikanz und selbst in Bruchteilen nicht zu
erfassend. Der menschliche Verstand und freie Wille könnten, so sie
denn existieren, die einzige (uns bekannte) Abweichung von der
Kausalität sein. Wenn dem so ist, existiert etwas wie Geist oder
Seele, anderenfalls sind auch wir nur berechenbare, fast unbedeutende
Rädchen im Getriebe des Universums. Unser erwachtes
(Selbst-)Bewusstsein könnte also letztlich das Ende des Schicksals
bedeutet haben, es sei denn, es gab schon früher anderenorts etwas
vergleichbares. (Nein, das widerspricht Chaostheorie und
Wahrscheinlichkeitsverteilungen ganz und gar nicht.)
Der Seelen- oder Vernunftsglaube ist ein nicht zu unterschätzender
Faktor für die Stabilität unserer Gesellschaft, denn glaubten wir
wirklich an Vorherbestimmung, herrschte anarchisches Chaos, da nichts
vermeidbare Konsequenzen hätte.
PS: Vielleicht gibt es nach Ratze I. ja zur Abwechslung mal einen
aufgeklärten Papst, der ein Zeichen setzt und seinen Schafen, auch
abgefallenen, die richtige Richtung weist.