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52 Beiträge seit 06.12.2004

Klarstellung

Ich muss hier mal was klarstellen:

Zitat von Dir: "Ich sprach von einem Glauben an Hokuspokus, der
(wie alle anderen Glaubenssysteme) nicht rational zu begründen ist."

religöser Glaube ist natürlich nicht NATURwissenschaftlich fassbar.
Aber du sprichst von "rational", in die deutsche Sprache übersetzt:
vernüftig.

Wenn du mit rational nur "naturwissenschaftlich" erklärbar meinst,
haben wir die ganze Zeit vonenander vorbeigeredet. Das ist aber nicht
die ursprüngliche Bedeutung des Wortes.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rationalit%C3%A4t
http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_der_reinen_Vernunft
http://de.wikipedia.org/wiki/Materialismus

http://de.wikipedia.org/wiki/Deismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Theologischer_Rationalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Theologie
Rationalität lässt sich damit sehr wohl auf Religion anwenden.
Theologie zählt als Wissenschaft, nicht als Pseudowissenschaft
(obwohl es da natürlich auch Kritik gibt).

Was mich eigentlich stört, und warum wir eigentlich diskutieren ist,
dass du abfällig von Religionen ("Glaubenssystemen") sprichts. Du
sprichst von "Wahrheit", aber niemand weiß genau, was "Wahrheit" ist,
solange sie sich nicht auf eindeutige Modelle bezieht. Ich muss dir
zugutekommen lassen, dass du von "Wahrheiten, die die
Naturwissenschaften vermitteln" sprichst (Jedenfalls in diesem
Beitrag)

Zitat von Dir: "Ein Glaubenssystem bedarf keines logischen
Regelwerkes, es argumentiert nicht logisch, ja es wird nach dem
Verständnis vieler Theologen eine logische Überprüfung des
Glaubenssystems nicht einmal für erforderlich gehalten, gar
abgelehnt."

Ich halte sowas für zu pauschal. Da schon geklärt ist, dass Theologie
eine 'Wissenschaft' ist, muss für die Theologen auch der Anspruch
gelten, innerhalb der voraussetungen wissenschaftlich logisch zu
sein. Natürlich gibt es auch "Glaubenssysteme", die willkürlich sind.

Ich will mal erläutern, was ich meine. Ein NATURwissenschaftler mag
etwa folgende Axiome benutzen, mit denen er Schlussfolgern kann, sie
sind jeweils unbewiesen (aber nach Erfahrung zutreffend):
* wissenschaftliche Methodik führt zu Naturwissenschaftlichen
Wahrheiten.
* Hier und jetzt gefundene Regelmäßigkeiten gelten überall und
jederzeit.
* Die Sinneseindrücke des Menschen beziehen sich auf die
Wirklichkkeit.

Ein Muslim etwa mag dieses benutzen:
* wissenschaftliche Methodik führt zu Naturwissenschaftlichen
Wahrheiten.
* Hier und jetzt gefundene Regelmäßigkeiten gelten überall und
jederzeit.
* Die Sinneseindrücke des Menschen beziehen sich auf die
Wirklichkeit.
* Allah ist der einzige Gott und Mohammed ist sein Prophet.
* Im Koran sthehen theologische Wahrheiten.

Natürlich wird der Muslim zu anderen Ergebnissen kommen, als der
Naturwissenschaftler, jedoch wird auch der Muslim alles als wahr
auffassen, was der Naturwissenschaftler Schlussfolgert, jedoch nicht
umgekehrt. Der Naturwissenschaftler muss bei Fragen, die der Muslim
beantworten kann, die Achseln zucken (Und wenn er etwas anderes tut,
kann er nicht wissenschaftlich sein). Ich hoffe es damit ist klar,
worauf ich hinauswill.

In einem anderen Beitrag von Dir habe ich dies gefunden: "Mir behagt
die Quasi-Gleichstellung von Glauben und Nichtwissen
überhaupt nicht, denn es handelt sich um zwei grundverschiedene
Phänomens. Der Glaube beruht ja auf der (bewußten und gewollten)
Annahme von Aussagen, die für den Glaubenden von Bedeutung sind. Das,
was wir nicht (er)kennen, von dem wir keine Kunde erhalten, kann in
den Wissenschaften - Du betonst es - keine Relevanz besitzen.
Innerhalb der Wissenschaften werden keine Aussagen über
Nicht-Existierendes oder Nicht-Wahrnehmbares getroffen."

Dem stimme ich grundsätzlich zu und ist die eigentliche Aussage, die
ich treffen will.

Noch ein Zitat von Dir: "Nicht Atheismus kontra Theismus lautet das
große Thema der Diskussion, sondern Glaubens- versus Wissenssystem.
Ich würde es auch
ganz gern in diesem Kontext weiter diskutieren."

Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus
Die komplette Ablehnung einer religösen Philophie. Ist also
genausowenig NATURwissenschaftlich. Ein "Glaubens- versus
Wissenssystem" will ich nicht haben uns sollte eigentlich geklärt
sein. Wenn nicht: Ersteinmal zeigen, dass Glaubens- und Wissenssystem
etwas verschiedenes sind.

Nochwas: Ich halte es für möglich, dass ich Aussagen von Dir und
"oberlehrer.org" vermischt haben. Sollte ich das getan haben, so
möchte ich mich dafür entschuldigen. Insbesonde trifft das mit dem
Schlips nicht zu.

Mit freundlichen Grüßen,
Meinersbur
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