Ansicht umschalten
Avatar von Bernd Paysan
  • Bernd Paysan

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Liebe Kreationisten

und alle die, die mal mit solchen Pappnasen argumentieren dürfen
(andere sind hier ja nicht anzutreffen ;-):

Der Mensch ist *nicht* das Ergebnis von Zufall. Er ist das Ergebnis
von *Selektion*. Diese Selektion ist nicht blind, sondern beachtet
*alle* Aspekte. Der Zufall sorgt lediglich für die Auswahl, aus der
dann selektiert werden kann. Ausnahme: Zufälle wie der Einschlag
eines Kometen vor 65 Millionen. Hier hat ein zufälliges Ereignis
einen so großen Impact (sic!) auf die ganze Entwicklung gehabt, dass
die sonst üblichen Selektionskriterien außer Kraft gesetzt wurden.

Die ganze Evolutionstheorie ist deshalb auch 100% kompatibel zum
Glauben an einen Schöpfergott. Ein Atheist wird zwar behaupten, dass
die Selektion nicht wirklich einen Plan verfolge, und dass der Sinn
des Lebens also nichts anderes ist als einfach übrig zu bleiben, aber
ein Theist kann durchaus behaupten, dass hier Gottes Hand am Werk
ist, dass hier Sein Plan verfolgt wird.

Woher wisst ihr Würmer denn, was Gottes Plan ist? Woher wisst ihr,
wie Gott "designt"? Warum kann Gott nicht durch Versuch und Irrtum zu
Ergebnissen kommen, genauso wie der Mensch durch Versuch und Irrtum
zu Ergebnissen kommt? Die Vorstellung, Gott hätte einen Klumpen Lehm
genommen, zum Menschen geformt, und ihm Leben eingehaucht, zeugt mehr
von den Autoren der Stelle (offenbar Leute, die vom Töpferhandwerg
begeistert waren) als von Gott selbst.

Die Vorstellung, Gott würde als Perfektionist Dinge erschaffen, die
von vornherein "richtig" sind, wird durch die zahlreichen
Fehlkonstruktionen des menschlichen Körpers Lügen gestraft. Das Auge
ist das beste Beispiel, weil sich auch Kreationisten des Auges als
Argumentationshilfe bedienen: Es ist eine Fehlkonstruktion. Statt der
Anordnung Linse|Glaskörper|Sensoren|Nerven|Blutgefäße ist es in
Linse|Glaskörper|Blutgefäße|Nerven|Sensoren aufgeteilt. Die
lichtempfindlichen Sensoren werden also sowohl durch Nerven als auch
durch Blutgefäße abgeschattet.

Die unabhängige Entwicklung bei Weichtieren (insbesondere
Cephalopoden) zeigt, es geht besser. Hier ist nicht nur die Anordnung
richtig, es ist auch zwischen Sensoren und Nerven noch zusätzlich ein
Spiegel eingebaut, der die Lichtempfindlichkeit erhöht (ähnlich wie
bei der Katze, nur dank der verbesserten Anordnung wesentlich
wirksamer). Natürlich hat Er auch bei den Kopffüßlern einen Bockmist
geliefert, als Er sich für Kupfer statt Eisen zum Sauerstofftransport
entschieden hat.
Bewerten
- +
Ansicht umschalten