dr.cheeba schrieb am 3. August 2005 2:53
> Im Gegenteil, man erklärt damit das, was ohne diese Ansätze noch
> nicht erklärt werden kann. Den Erklärungsnotstand hat die
> Wissenschaft, ID baut die Brücke zur denkbaren Erklärung.
Genaugenommen erklärt die ID-Theorie überhaupt nichts, sie setzt an
die Stelle des Nicht-Erklärten lediglich eine Behauptung. Damit ist
das Nicht-Erklärte aber immer noch nicht erklärt, sondern der sich in
der Wissens-Lücke befindliche Platzhalter ("Wir wissen es nicht")
wurde lediglich durch einen anderen Platzhalter ("Es war ein
Designer") ersetzt. Nur mal angenommen, es gäbe einen Designer
(Schöpfer), dann muss nun aber für jede einzelne Lücke konkret
nachgewiesen werden, dass er dort auch tatsächlich eingegriffen hat.
Es könnte ja sein, dass schon morgen eine Erklärung für ein heute
noch unerklärbares Detail gefunden wird. Dann ist die Behauptung,
dass dort ein Designer am Werke wahr, sauber widerlegt. - Nochmal:
egal, welcher Platzhalter in einer Lücke steckt, die wahre Ursache
muss so oder so gesucht werden, d.h., die ID-Theorie hat weder etwas
erklärt noch irgendeine verwertbare Erkenntnis hinzugefügt, das
Austauschen des Platzhalters war ein nutzloser Akt, und damit ist die
ID-Theorie wertlos und kann nach Occam wegrationalisiert werden. Das
Festhalten an der ID-Theorie ist eine reine Abwehrmaßnahme dagegen,
dass Gott irgendwann aus unserem Leben verbannt wird. Und diese
Abwehr kann ich mir beim besten Willen nur mit gewissen Machtfragen
erklären.
> Technologie ist ja die Folge von
> wissenschaftlicher Forschung, also Entmystifizierung der Natur; wir
> haben Gott unter den Rock geschaut.
Das hört sich so an, als sei es unanständig von uns Menschen, die
Natur zu erforschen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse auch noch
anzuwenden. Wissenschaft als verworfener, bestenfalls naiver
"Schweinkram" - eine andere Assoziation hat "unter den Rock schauen"
für mich nicht. Da muss ich Gott ja selbst als Atheist in Schutz
nehmen: es hat uns Augen und die anderen Sinne gegeben, die
prinzipiell alles wahrnehmen können, wozu sie "technisch" in der Lage
sind. Gott hat in unsere Sinne also keine "Firewall" eingebaut, die
uns den "Zugriff" auf bestimmte wahrnehmbare "Daten" verbietet. Also
kann es nichts "unanständiges" geben, was wir nicht sehen und
erkennen dürften. Wer also behauptet, zuviel Wissen sei so etwas wie
"sexuelle Belästigung Gottes", der sollte dem "Chef" mal in die
Konfigurationsdateien gucken. Da steht von sowas nämlich nichts drin.
Solche subtilen Anmerkungen enthüllen nebenbei gesagt auch die wahre
Absicht der ID-Theorie, und um es mit Fontane zu sagen: "Man erkennt
die Absicht und ist verstimmt."
André
> Im Gegenteil, man erklärt damit das, was ohne diese Ansätze noch
> nicht erklärt werden kann. Den Erklärungsnotstand hat die
> Wissenschaft, ID baut die Brücke zur denkbaren Erklärung.
Genaugenommen erklärt die ID-Theorie überhaupt nichts, sie setzt an
die Stelle des Nicht-Erklärten lediglich eine Behauptung. Damit ist
das Nicht-Erklärte aber immer noch nicht erklärt, sondern der sich in
der Wissens-Lücke befindliche Platzhalter ("Wir wissen es nicht")
wurde lediglich durch einen anderen Platzhalter ("Es war ein
Designer") ersetzt. Nur mal angenommen, es gäbe einen Designer
(Schöpfer), dann muss nun aber für jede einzelne Lücke konkret
nachgewiesen werden, dass er dort auch tatsächlich eingegriffen hat.
Es könnte ja sein, dass schon morgen eine Erklärung für ein heute
noch unerklärbares Detail gefunden wird. Dann ist die Behauptung,
dass dort ein Designer am Werke wahr, sauber widerlegt. - Nochmal:
egal, welcher Platzhalter in einer Lücke steckt, die wahre Ursache
muss so oder so gesucht werden, d.h., die ID-Theorie hat weder etwas
erklärt noch irgendeine verwertbare Erkenntnis hinzugefügt, das
Austauschen des Platzhalters war ein nutzloser Akt, und damit ist die
ID-Theorie wertlos und kann nach Occam wegrationalisiert werden. Das
Festhalten an der ID-Theorie ist eine reine Abwehrmaßnahme dagegen,
dass Gott irgendwann aus unserem Leben verbannt wird. Und diese
Abwehr kann ich mir beim besten Willen nur mit gewissen Machtfragen
erklären.
> Technologie ist ja die Folge von
> wissenschaftlicher Forschung, also Entmystifizierung der Natur; wir
> haben Gott unter den Rock geschaut.
Das hört sich so an, als sei es unanständig von uns Menschen, die
Natur zu erforschen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse auch noch
anzuwenden. Wissenschaft als verworfener, bestenfalls naiver
"Schweinkram" - eine andere Assoziation hat "unter den Rock schauen"
für mich nicht. Da muss ich Gott ja selbst als Atheist in Schutz
nehmen: es hat uns Augen und die anderen Sinne gegeben, die
prinzipiell alles wahrnehmen können, wozu sie "technisch" in der Lage
sind. Gott hat in unsere Sinne also keine "Firewall" eingebaut, die
uns den "Zugriff" auf bestimmte wahrnehmbare "Daten" verbietet. Also
kann es nichts "unanständiges" geben, was wir nicht sehen und
erkennen dürften. Wer also behauptet, zuviel Wissen sei so etwas wie
"sexuelle Belästigung Gottes", der sollte dem "Chef" mal in die
Konfigurationsdateien gucken. Da steht von sowas nämlich nichts drin.
Solche subtilen Anmerkungen enthüllen nebenbei gesagt auch die wahre
Absicht der ID-Theorie, und um es mit Fontane zu sagen: "Man erkennt
die Absicht und ist verstimmt."
André