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Re: minimale Programmiersprache

Marzipan schrieb am 2. August 2005 12:56

> Die Theoretische Informatik kann
> beweisen, dass drei Befehle schon ausreichen
> Furchtbar.

Ja, dass glaub ich. Ich bin zwar ein Liebhaber des Minimalen und
empfinde die "Begrenztheit der Mittel" als hochspannende
Herausforderung, aber Spaß muss es schon machen :-)

Aber die "Drei-Befehle"-Programmiersprache zeigt doch noch einmal
sehr deutlich, wie wenig es bedarf, um quasi unendliche Möglichkeiten
hervorzubringen. Man könnte auch sagen: wer einen Schöpfer (quasi
einen 4. Befehl) für unumgänglich hält, hat es nur noch nicht
geschafft, das Universum auf das für seine Existenz allernotwendigste
zu reduzieren. Eigentlich schließt sich das sogar aus, denn statt
"Sonder"-Phänomene zu eliminieren, schaffen falsche Theorien ja
gerade erst immer neue.

Ich habe dazu übrigens eine eigene Theorie :-) entwickelt, die
"Überraschungsei"-Theorie (diesmal heißt es wirklich Ei :-) Nein, es
ist natürlich keine neue Theorie, sondern meine Version: Aus einem
Baukasten, der nur quadratische Steine enthält, die in ihrer Form und
allen sonstigen Eigenschaften völlig miteinander identisch sind, kann
man jedes nur erdenkliche Gebilde zusammensetzen. Aus einem
Überraschungsei, das ausschließlich hochspezialisierte Teile enthält,
kann man nur genau ein Gebilde zusammensetzen - nämlich das, was auf
dem beiliegenden Zettelchen abgebildet ist. Eine Theorie, die von
lauter Sonderfällen ausgeht, weil sie bestehende einfachere Lösungen
nicht akzeptiert, bremst sich in ihren Möglichkeiten also selbst aus
und entkommt einem dabei entstehenden Dilemma nur durch die Forderung
weiterer Sonderfälle. Das ist wie ein sich selbst verstärkender Sog.
- Der alte Occam hatte eben doch recht.

> Da hab ich zuerst doch glatt Eisprung gelesen... ;-)

Ich auch, nachdem ich es abgeschickt hatte :-)

André

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