Das die Kreationisten evtl. den Effekt haben, daß das "System
Wissenschaft" wie es heute existiert, endlich mal auf breiter Ebene
hinterfragt wird: Das ist ein Fortschritt.
Es kann zu Erkenntnis führen, daß Wissenschaft eben nicht unabhängig
von der Gesellschaft im Elfenbeinturm herumforscht, sondern jederzeit
und immer an die Produktionsverhältnisse rückgebunden ist: Was
erforscht wird, wie es erforscht wird und v.a. was nicht erforscht
wird, ist Ausdruck von Interessen. In unserem System:
Profitinteressen.
Deswegen wurde hier die Paläontologie und die Indologie dichtgemacht,
aber es gibt einen weiteren Professor für BWL. In der Paläontologie
hätte man vielleicht auch noch was über Evolution lernen können...
Und das betrifft selbstverständlich auch die Theoriebildung: Es ist
kein Zufall, daß man heute im Mainstream mit Rational Choice oder
auch mit der Evolutionstheorie herumhantiert, und nicht mehr mit
Lamarck oder Maslow'schen Bedürfnispyramiden. Man glaube doch nicht,
eine Theorie, selbst wenn sie vielversprechend ist, würde im
akademischen System allein deswegen überleben.
Neben dem großen Rahmen, den die Produktionsverhältnisse setzen und
zu denen eine Theorie immer kompatibel sein muß, um nicht unterdrückt
zu werden, gibt es die Eifersüchteleien und Eitelkeiten im
akademischen System selbst, es gibt "herrschende Lehrmeinungen" und
Autoritäten: Besonders schön sieht man das immer bei den Medizinern,
wo die Halbgötter in Weiß gerne vor ihren Großgöttern auf die Knie
sinken und wie in einem Götzendienst andächtig zu ihrer erlauchten
"Magnifizenz" beten. Der Habitus von Medizinern erinnert stark an an
den von Priestern.
Man kann der Evolutionstheorie zumindest attestieren, daß sie
Ausdruck der modernen Gesellschaft ist: Sie paßt gleichermaßen gut zu
Marxismus wie Kapitalismus, deswegen haben weder Marxisten noch
Kapitalisten sie je von den Unis vertrieben. Ob sie "richtig" oder
"falsch" ist, ist dabei vollkommen unerheblich. Das Sperrfeuer kommt
halt von den christlichen Mullahs, die ihre Interessen übergangen
fühlen.
Davon bleibt natürlich unangetastet, daß die ID keinen Anspruch auf
Wissenschaftlichkeit in dem Sinne erheben kann, daß sie irgendetwas
erklären oder gar verstehen will. Sie will einfach glauben, weil
glauben ist einfach, daß können auch die Allerdümmsten. Damit ist die
ID perfekt als Herrschaftsystem geeignet, und das ist auch ihr
eigentlicher Zweck.
Ich interpretiere die ID als eine Koalition aus frustrierten
Priestern, die in den säkularen akademischen Systemen ihre Felle
davonschwimmen sehen und frustrierten Wissenschaftlern, die in diesen
akdademischen System gescheitert sind: Wenn sich ein Wissenschaftler
hinter die ID stellt, dann geht es ihm in den VSA um fundraising: Ob
mir die konservativen Sekten meine Stelle bezahlen, oder die NSF
(national science foundation): Unerheblich, Geld stinkt nicht.
Demokratie und eine sehr schlecht gebildete nordamerikanische
Landbevölkerung mit ihrer Frömmigkeit tun ihr übriges: Wo man (wie in
den VSA) über die Richtigkeit einer Theorie abstimmen kann, da kann
man sich vielleicht als toller Demokrat fühlen; dennoch gilt:
Abstimmung ist & bleibt das falsche Verfahren zur Wahrheitsfindung.
mfG, yossarian
Wissenschaft" wie es heute existiert, endlich mal auf breiter Ebene
hinterfragt wird: Das ist ein Fortschritt.
Es kann zu Erkenntnis führen, daß Wissenschaft eben nicht unabhängig
von der Gesellschaft im Elfenbeinturm herumforscht, sondern jederzeit
und immer an die Produktionsverhältnisse rückgebunden ist: Was
erforscht wird, wie es erforscht wird und v.a. was nicht erforscht
wird, ist Ausdruck von Interessen. In unserem System:
Profitinteressen.
Deswegen wurde hier die Paläontologie und die Indologie dichtgemacht,
aber es gibt einen weiteren Professor für BWL. In der Paläontologie
hätte man vielleicht auch noch was über Evolution lernen können...
Und das betrifft selbstverständlich auch die Theoriebildung: Es ist
kein Zufall, daß man heute im Mainstream mit Rational Choice oder
auch mit der Evolutionstheorie herumhantiert, und nicht mehr mit
Lamarck oder Maslow'schen Bedürfnispyramiden. Man glaube doch nicht,
eine Theorie, selbst wenn sie vielversprechend ist, würde im
akademischen System allein deswegen überleben.
Neben dem großen Rahmen, den die Produktionsverhältnisse setzen und
zu denen eine Theorie immer kompatibel sein muß, um nicht unterdrückt
zu werden, gibt es die Eifersüchteleien und Eitelkeiten im
akademischen System selbst, es gibt "herrschende Lehrmeinungen" und
Autoritäten: Besonders schön sieht man das immer bei den Medizinern,
wo die Halbgötter in Weiß gerne vor ihren Großgöttern auf die Knie
sinken und wie in einem Götzendienst andächtig zu ihrer erlauchten
"Magnifizenz" beten. Der Habitus von Medizinern erinnert stark an an
den von Priestern.
Man kann der Evolutionstheorie zumindest attestieren, daß sie
Ausdruck der modernen Gesellschaft ist: Sie paßt gleichermaßen gut zu
Marxismus wie Kapitalismus, deswegen haben weder Marxisten noch
Kapitalisten sie je von den Unis vertrieben. Ob sie "richtig" oder
"falsch" ist, ist dabei vollkommen unerheblich. Das Sperrfeuer kommt
halt von den christlichen Mullahs, die ihre Interessen übergangen
fühlen.
Davon bleibt natürlich unangetastet, daß die ID keinen Anspruch auf
Wissenschaftlichkeit in dem Sinne erheben kann, daß sie irgendetwas
erklären oder gar verstehen will. Sie will einfach glauben, weil
glauben ist einfach, daß können auch die Allerdümmsten. Damit ist die
ID perfekt als Herrschaftsystem geeignet, und das ist auch ihr
eigentlicher Zweck.
Ich interpretiere die ID als eine Koalition aus frustrierten
Priestern, die in den säkularen akademischen Systemen ihre Felle
davonschwimmen sehen und frustrierten Wissenschaftlern, die in diesen
akdademischen System gescheitert sind: Wenn sich ein Wissenschaftler
hinter die ID stellt, dann geht es ihm in den VSA um fundraising: Ob
mir die konservativen Sekten meine Stelle bezahlen, oder die NSF
(national science foundation): Unerheblich, Geld stinkt nicht.
Demokratie und eine sehr schlecht gebildete nordamerikanische
Landbevölkerung mit ihrer Frömmigkeit tun ihr übriges: Wo man (wie in
den VSA) über die Richtigkeit einer Theorie abstimmen kann, da kann
man sich vielleicht als toller Demokrat fühlen; dennoch gilt:
Abstimmung ist & bleibt das falsche Verfahren zur Wahrheitsfindung.
mfG, yossarian