jope schrieb am 1. August 2005 1:38
> Ja, dass es überhaupt etwas gibt statt nichts ist schon
> bemerkenswert. Als Grund für dieses unerklärliche Existieren des
> Universums aber einen Gott anzunehmen ist nur ein Hinweis auf die
> Naivität unseres Denkens.
>
> Was ist dadurch gewonnen? Nix, ausser dass wir uns statt über das
> Mysterium der Existenz des Universums nun über das Mysterium der
> Existenz Gottes den Kopf zermartern können, ausgenommen natürlich,
> das religöse Dogma verbietet genau das.
>
> Früher musste halt jeder Blitz mit einem Gott erklärt werden, heute
> brauchen naive Geister eben für das Restunbekannte nach wie vor ihren
> "Gott" um sich sicher zu fühlen.
Man hat heutzutage für gewöhnlich andere sprachliche Bilder, die
solche Phänomene nüchterner beschreiben. Es handelt sich eigentlich
nur um etwas unterschiedliche Methoden der Verbegrifflichung.
Im Grunde geht es um die Frage: Was ist Leben, was ist Wille. Je
unähnlicher uns selbst Lebewesen werden, desto weniger sehen wir sie
als solche. Hunde und Katzen sind uns noch recht nah, wir können ihre
Gefühle erkennen. Bei Fischen oder Insekten ist das schon
schwieriger. Bei Pflanzen oder Bakterien erst recht. Und ob Viren
überhaupt noch Lebewesen sind, ist schon umstritten. Aber
andererseits ist nicht zu leugnen, daß auch diese Lebewesen dynamisch
auf ihre Umwelt einwirken. Das tun auch andere dynamische Systeme,
die wir gewohnt sind, schon nicht mehr als Lebewesen zu betrachten,
allerdings auch nur darum, weil ihr System nicht auf DNS beruht.
Meinen eigenen Willen, den ich ganz unmittelbar empfinde, sehe ich
als relevant an. Wille kann nur als relevant empfunden werden, sonst
wäre er kein Wille. Das Vorhandensein eines Willens bedeutet
Zielgerichtetheit. Der Wille anderer Menschen ist schon weniger klar,
aber ich sollte mich auch mit diesen Willen auseinandersetzen, damit
keine unnötigen Reibungsverluste beim Umgang mit ihnen anfallen.
Dasselbe gilt für die gesamte Umwelt, man mahnt dies heute als
ökologisches Bewußtsein an.
Man kann durchaus allem universellen Geschehen einen willenstragenden
Geist bzw. willenstragende Geister zusprechen. Das haben sich bereits
Urvölker überlegt, aber das Alter dieser Überlegungen bedeutet ja
keine Widerlegung des Inhalts. Der ist auch nach heutigem
wissenschaftlichem Kenntnisstand überhaupt nicht naiv, es handelt
sich nur um eine bestimmte Betrachtungsweise, die mit aller
Wissenschaft problemlos in Einklang zu bringen ist. Wir kennen z. B.
heute auch die Funktionsweise des menschlichen Körpers sehr genau,
dadurch ist aber in keiner Weise die Existenz des menschlichen
Willens widerlegt.
Man kann sich nun weiterhin das Universum in Raum und Zeit wie einen
großen Baum vorstellen, einen Ursprung im Stamm, einen Ursprung, ein
Urstreben, das sich nach dem Urknall in immer neuen
Komplexitätsstufen verästelt und einzelne Geister hervorbringt.
Anhand dieser Annahme, die ja von der den Schöpfer nicht
personalisierenden (also gewissermaßen "gottlosen") Wissenschaft
ebenso gemacht wird, sollte doch die Aussicht gewinnender
Erkenntnisse nicht so schwer zu begreifen sein, wenn man
herauszufinden versucht, wohin dieser Baum wächst, und wie man sich
als Zelle des Organismus anstellen sollte, um nicht einem
Krebsgeschwür anzugehören.
> Ja, dass es überhaupt etwas gibt statt nichts ist schon
> bemerkenswert. Als Grund für dieses unerklärliche Existieren des
> Universums aber einen Gott anzunehmen ist nur ein Hinweis auf die
> Naivität unseres Denkens.
>
> Was ist dadurch gewonnen? Nix, ausser dass wir uns statt über das
> Mysterium der Existenz des Universums nun über das Mysterium der
> Existenz Gottes den Kopf zermartern können, ausgenommen natürlich,
> das religöse Dogma verbietet genau das.
>
> Früher musste halt jeder Blitz mit einem Gott erklärt werden, heute
> brauchen naive Geister eben für das Restunbekannte nach wie vor ihren
> "Gott" um sich sicher zu fühlen.
Man hat heutzutage für gewöhnlich andere sprachliche Bilder, die
solche Phänomene nüchterner beschreiben. Es handelt sich eigentlich
nur um etwas unterschiedliche Methoden der Verbegrifflichung.
Im Grunde geht es um die Frage: Was ist Leben, was ist Wille. Je
unähnlicher uns selbst Lebewesen werden, desto weniger sehen wir sie
als solche. Hunde und Katzen sind uns noch recht nah, wir können ihre
Gefühle erkennen. Bei Fischen oder Insekten ist das schon
schwieriger. Bei Pflanzen oder Bakterien erst recht. Und ob Viren
überhaupt noch Lebewesen sind, ist schon umstritten. Aber
andererseits ist nicht zu leugnen, daß auch diese Lebewesen dynamisch
auf ihre Umwelt einwirken. Das tun auch andere dynamische Systeme,
die wir gewohnt sind, schon nicht mehr als Lebewesen zu betrachten,
allerdings auch nur darum, weil ihr System nicht auf DNS beruht.
Meinen eigenen Willen, den ich ganz unmittelbar empfinde, sehe ich
als relevant an. Wille kann nur als relevant empfunden werden, sonst
wäre er kein Wille. Das Vorhandensein eines Willens bedeutet
Zielgerichtetheit. Der Wille anderer Menschen ist schon weniger klar,
aber ich sollte mich auch mit diesen Willen auseinandersetzen, damit
keine unnötigen Reibungsverluste beim Umgang mit ihnen anfallen.
Dasselbe gilt für die gesamte Umwelt, man mahnt dies heute als
ökologisches Bewußtsein an.
Man kann durchaus allem universellen Geschehen einen willenstragenden
Geist bzw. willenstragende Geister zusprechen. Das haben sich bereits
Urvölker überlegt, aber das Alter dieser Überlegungen bedeutet ja
keine Widerlegung des Inhalts. Der ist auch nach heutigem
wissenschaftlichem Kenntnisstand überhaupt nicht naiv, es handelt
sich nur um eine bestimmte Betrachtungsweise, die mit aller
Wissenschaft problemlos in Einklang zu bringen ist. Wir kennen z. B.
heute auch die Funktionsweise des menschlichen Körpers sehr genau,
dadurch ist aber in keiner Weise die Existenz des menschlichen
Willens widerlegt.
Man kann sich nun weiterhin das Universum in Raum und Zeit wie einen
großen Baum vorstellen, einen Ursprung im Stamm, einen Ursprung, ein
Urstreben, das sich nach dem Urknall in immer neuen
Komplexitätsstufen verästelt und einzelne Geister hervorbringt.
Anhand dieser Annahme, die ja von der den Schöpfer nicht
personalisierenden (also gewissermaßen "gottlosen") Wissenschaft
ebenso gemacht wird, sollte doch die Aussicht gewinnender
Erkenntnisse nicht so schwer zu begreifen sein, wenn man
herauszufinden versucht, wohin dieser Baum wächst, und wie man sich
als Zelle des Organismus anstellen sollte, um nicht einem
Krebsgeschwür anzugehören.