Die indirekten Kollateralschäden der Therapie stehen in keinem Verhältnis zu den Schäden durch das Virus selbst.
Wer mit einer faustdicken Lüge einleitet, will wohl Kasse machen.
Lockdowns und andere Präventivmassnahmen führen zu wirtschaftlichen Schäden, wer würde das bezweifeln. Aber es ist natürlich mehr als dümmlich zu unterstellen, nichts tun sei gratis oder auch schon nur weniger schädlich. Seuchen sind stets eine Katastrophe, wie auch immer reagiert wird.
Selbstverständlich wurde enorm viel enorm falsch gemacht - und wird leider immer noch. Die Vorbereitung auf die angekündigte Kalamität war desaströs schlecht, gerade auch in den reichen Staaten, monatelang wurde von sogenannten Experten Schwachsinn abgesondert, etwa dass Masken nichts nützen. Die internationale Solidarität ist weitgehend eine Fiktion. Exemplarisch dafür die Ankündigung Spahn fürs nächste Jahr mit 204 Millionen Impfdosen zu rechnen. Das ist mit Sicherheit mindestens doppelt so viel, wie Deutschland dann noch benötigen wird. Oder anders - 100 Millionen Dosen, die z. B. in Afrika, wo sie dringend gebraucht würden, nicht zur Verfügung stehen werden. Skandalös.
Was für populistischen Schrott Berger da von sich gibt, zeigt sich besonders, wenn er das weitere Aufblasen der vorher schon obszönen Vermögen der C-19-Abwehr in die Schuhe schiebt. Diese verdankt sich einzig und allein der Börsen-Hausse und diese wiederum den Billionen zusätzlich aus dem Nichts herbeigezauberten Fiat-Geldes, ein Vorgang, der seit der Finanzkrise andauert, die Zombiephase des kapitalistischen Zyklus markiert und nicht das Geringste mit Covid zu tun hat. Vor der Pandemie kündigte sich bereits eine Wirtschaftskrise an, auf diese hätte man so oder so mit weiteren gigantischen Geldspritzen reagiert.
In diesem Licht ist der Schlussabsatz besonders dümmlich. Zu wenig Geld? Keine Bange, ein Klick und das Problem ist behoben. Zumindest solange das Vertrauen in die Währung nicht zusammenbricht. Dass man mich richtig versteht, in Wirklichkeit ist uferloses Geldmengenwachstum natürlich keine Lösung, sondern ein Symptom eines Problems, das aber mit der Pandemie nichts zu tun hat.
Dass es daneben weitere Krisengewinnler gibt ist eine banale Feststellung. Die gibts bei jeder Krise, die Nüssleins sind immer und überall und im radikalisierten Kapitalismus sind sie besonders zahlreich. (Wie wärs, wenn man auch in Deutschland das Problem beim Namen nennen würde? Korruption gibts nicht nur in der Dritten Welt.) Und nun kommt so einer wie Berger daher und versucht mit einer Buchpublikation auch noch ein paar Krümel davon zu erhaschen. Warum ihm hier eine Plattform geboten wird, ist nicht nachvollziehbar.
Nicht Flatten the Curve, sondern Stomp-It-Out, wie ich es genannt habe, oder Null-Covid, wie es später andere auf den Punkt gebracht haben, hätte vieles verhindert. Aber ausser Neuseeland und Australien war im Westen dazu niemand bereit. Stattdessen immer wieder Dummheiten, wie jetzt etwa die fahrlässige Verbreitung der Delta-Mutanten via UEFA und Tui.
Das Problem war nicht zu viel, sondern im Gegenteil zu wenig und zu spät. Und ich schreib es zum gefühlt tausendsten Mal - das führt zum Jojo-Effekt.