Irwisch schrieb am 02.07.2021 08:15:
Wer gute Sachbücher liest, verfügt über stichhaltige Argumente, die der TV-Konsument nicht vorweisen kann. Mag sein, daß das oft auch dazu führt, daß sich vorurteilsbeladene TV-Glotzer von solchen Argumentatoren abwenden, weil sie sich in ihren Grundfesten bedroht fühlen.
Oh ja... wobei allerdings gerade nach-wie-vor gläubige Konsumenten von "Qualitätsmedien" und ÖRR, die sich sogar zugute halten, eben keine banalen TV-Glotzer zu sein, sich gerne von den dort propagierten Freund/Feind Schemata vereinnahmen lassen und diese dann auch im eigenen sozialen Umfeld ausüben
"Ich weiss gar nicht ob ich mit so jemand befreundet sein kann" ist so ein Merksatz, der aufhorchen lässt.
Oft wachen Menschen erst dann auf, wenn sie selbst tief betroffen sind von einer gesellschaftlichen Situation, z.B. wenn sie ihren Job verlieren oder ihr kleines Unternehmen usw.
Wobei sich die oben beschriebene Klientel - im Gegensatz zum normalen "TV Glotzer" der unteren Schichten - kaum bis gar nicht betroffen sieht, weil i.d.R. in gesicherter Anstellung am besten im öffentlichen Dienst, wohnend im sauberen Eigenheim-Vorortviertel, die Kinder womöglich auf der Privatschule, zumindest auf keinen Fall in der Problemschule.
Und genau dann greifen sie nicht selten auch zu Literatur, wenn sie's genauer wissen wollen. Und diese Literatur steht ihnen dann zur Verfügung; gäbe es sie nicht, würden die Menschen eben verzeifeln, weil sie ihre Hilf- und Orientierungslosigkeit nicht mehr ertragen können.
Gut, dann begreifen sie immerhin (hoffentlich) warum sie auf einmal in der Grütze gelandet sind - aber dann ist's halt auch leider ein wenig spät
Ich gehe daher mittlerweile einen etwas anderen Weg
In privaten Diskussionen keinerlei Aussagen treffen, sondern ausschliesslich offene Fragen stellen, und etwaigen Antworten aus dem Propagandarepertoire der "Qualitätsmedien" nicht widerlegbare Fakten gegenüberstellen und dann wiederum Fragen, wie das zusammenpasst
Und erst wenn auf der Gegenseite erkennbar Risse im Glauben an die offiziellen Narrative sichtbar werden, ggf mal die ein oder andere Buchempfehlung geben - allerdings auch nur von Autoren, deren Expertise auf dem jeweiligen Sachgebiet ausserhalb jeglichen Zweifels steht