Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

6 Beiträge seit 21.01.2002

Tradition - Vision ?

Danke für die interessanten Beiträge, in denen schnell klar wird, 
dass manchmal die Sprache und Begriffe nicht das einzige Mittel sein
dürfen, um das einem anderen mitzuteilen, was wichtig erscheint....

Und was kannst Du für Dein Land tun? Gute Frage...
eine Frage, die wir, unser kleiner philosophischer Kreis, schon ein
paarmal stellten. Für welches Land? Und was tun? 
Das würde ja bedeuten, das Land tut etwas für mich. Wer ist das Land?
Doch die Menschen, die darin leben. Jeder ist anders, von Natur aus
sind
wir Egoisten, die einen Verband der Familie, uns selbst, eine
maximale
Sicherheit geben müssen, um unser Weiterleben zu garantieren,
insofern
sicher nicht anders als die Schimpansen. Auch die nehmen andere wahr, 
betrachten sich differenziert zu anderen Familien.
Was unterscheidet uns also von jenen Schimpansen? 
Uns unterscheidet jener Kompromiß, den wir Staat nennen, und des wir
täglich 
durch unser Wirken, ob zu Hause oder auf Arbeit leben. Jeder, der
hier lebt, ist unser Staat. 
Manchmal führt diese Definition zu merkwürdig sich selbst
entwickelnden
"Turbulenzen", nämlich wenn wir mit Unsicherheit bedroht sind, wenn
wir
nicht weiter wissen (zwar auf hohem Niveau, im Vergleich zu Bulgarien
z.B.),
wir müssen "zusammenrücken", was nichts anders heißt, es gibt
plötzlich doch
mit der einen oder anderen Gruppe mehr Gemeinsamkeiten, als mit den
anderen.
Aus dem angeborenen das Leben erhaltenden Egoismus droht ein
kollektiver
Egoismus zu werden, der bis zum nationalen Exzess sich entwickeln
kann, in dem
er nur in kleinstem Feld Gemeinsamkeiten zuläßt.
Diese Diskussionen werden vielfach immer wieder durch Philosophen
aufgegriffen,
abstrahiert, was wieder nur ein Sinnbild verbaler Unsicherheit ist.
Die Tradition, alles erklären zu müssen, das Handeln rechfertigen und
damit
die Sicherheit den anderen gegenüber zu erhöhen, ist uns in die Wege
gelegt,
und wird verstärkt durch unsere Sozialisation.

Was mir in dieser Diskussion fehlt, ist der Blick nach vorn...
Kann aus den Erfahrungen und den Erklärungen eine neue Vision werden,
die
verschiedene Dinge vereint und das andere toleriert (wohlbemerkt
toleriert, nicht gleichgültig hinnimmt, das wäre passiv und
funktioniert nicht.).
Brauchen wir als "Produzenten" unseres Landes Nationalismus?
Ja, wenn wir ohne Vision unsicher in den Fahrwassern der
gesellschaftlichen
Entwicklung herumdümpeln, anstelle aktiv gestaltend tätig zu werden.
Dies ist kein (!) Vorwurf für die Beteiligten, aber die Worte gehen,
wie
schon Sokrates sagte, schneller von der Hand als die Tat.
Bleibt zu hoffen, dass endlich wieder eine positive nach vorn
gerichtete
Vision für unsere Gesellschaft hervorgebracht wird....




Bewerten
- +
Ansicht umschalten