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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

dahin

Bei Klaus von Dohnanyis geopolitischen Ansichten stimmt die Richtung. Vieles kommt deutlich zu harmlos daher, aber die Richtung stimmt.

Einen besonders wichtigen Punkt für die inneren Probleme der usa hat er genannt. Die u.s.-Verfassung ist buchstäblich in Stein gemeisselt, die Hürden um sie zu ändern sind unübersteigbar, bestenfalls kann sie ergänzt werden, aber auch das nur auf langwierige und mühsame Weise. Kein juristisches Schriftstück kann ewig Gültigkeit besitzen. The Times They Are A‐Changin’, wie Nobelpreisträger Bob Dylan verkündete. Immer und immer schneller.

Die faktische Unveränderbarkeit der u.s.-amerikanischen Verfassung sperrt das Land in einen juristischen Käfig, aus dem es schliesslich ausbrechen wird. Weniger metaphorisch - es wird zum gewaltsamen Umsturz kommen, vielleicht zu sich hinziehenden Wirren. In absehbarer Zeit.

Im Wesentlichen hätten die Europäer schon gemeinsame geostrategische Interessen. Was von Dohnanyi nicht deutlich sagen will - manche fühlen sich in ihrem Lakeienstatus besonders wohl. Gerade lässt sich Europa gnadenlos über den Tisch ziehen, dabei sind die Briten besonders töricht. Gnadenlos wird das Risiko einer militärischen Katastrophe, die ungeachtet ihres Ausgangs für Europa einen tiefen Sturz in die Bedeutungslosigkeit bedeuten würde, stetig weiter erhöht. Historisch gewachsene und in den letzten Jahrzehnten sorgfältig medial gehegte Hassgefühle gegen Russland, dessen Menschen man die Ebenbürtigkeit abspricht, feiern Urständ. Leider ist die usa nicht das einzige Land, das sich für etwas moralisch Besonderes hält, im Gegenteil, diesen Virus haben die europäischen Auswanderer einst mit in die neue Welt gebracht.

Aber wie gesagt, die Richtung stimmt.

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