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  • Fenichel

mehr als 1000 Beiträge seit 28.10.2013

Hochgelobter Hobby-Psychologe Walter Lippmann

Der Publizist Walter Lippmann war wohl eher Ideologe als Psychologe, trotz seiner langjährigen Belobigung durch Nicht-Psychologen aus Politologie, Soziologie, Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaften. Seine Anleihen bei Psychologen wie William James (Religionspsychologe) oder der Psychoanalyse Sigmund Freuds, die nie Teil der akademischen Psychologie war, sind eklektisch und laienhaft. Sie sind in "Public Opinion" mit seinen "inneren Welten", die der Mensch anhand von wenig Erfahrungen und viel Medienbildern, -texten und -symbolen aufbauen soll, zwar phantasievoll, aber nicht sehr gut durchdacht. Geschweige denn wissenschaftlich ausgearbeitet oder eine ganze Theorie, wie der Artikel von Barth fälschlich behauptet. Ob Lippmanns daraus entwickelte und präsentierte Methodik für die Medienpraxis der Propaganda dennoch tauglich war, ist schwer zu beurteilen. Der Erfolg des Präsidenten Wilson mit seinem Kriegseintritt 1916 scheint dafür zu sprechen, aber die Propagandaforschung muss wohl noch mehr an ihrer Geschichte arbeiten, um diese Frage zu klären.

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