Adeptus Major schrieb am 22. Juli 2012 22:53
> "Denn diese galten nach der Entdeckung durch die Curies zunächst
> nicht nur als unbedenklich, sondern sogar als gesundheitsfördernd -
> und das, obwohl sich bei Marie Curie zu diesem Zeitpunkt ( als sie 31
> Jahre alt war) schon erste Anzeichen der Strahlenkrankheit zeigten:
> Läsionen an den Händen, Gliederschmerzen, Müdigkeit und Anämie.
>
> Auch ihr Mann wies bereits 1905 auf die großen gesundheitlichen
> Risiken beim Umgang mit Radioaktivität hin."
> > http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/681511/strahlen-gesundheit.html
>
> Einschub in Klammern von mir
Frau Curie hat Zeit ihres Lebens mit hochradioaktiven Substanzen
hantiert. Das ist so, als würde man ständig kochend heiße Gegenstände
anfassen, ohne es zu spüren. Die Folgen sind ähnlich wie bei
Verbrennungen, die Verletzungen an den Händen überraschen mich
deshalb nicht. Ähnliche Wirkungen waren auch bei den „Radium-Girls”
zu beobachten, die verbrennungsähnliche Wirkungen an der Zunge und
den Lippen entwickelten, nachdem sie ihr Leben lang die Pinsel zum
Bestreichen der Radium-Zifferblätter mit den Lippen befeuchtet haben.
Die Blutarmut, unter der Frau Curie außerdem litt, und an der sie
letztendlich gestorben ist, ist allerdings eine Krankheit, die durch
alle alle möglichen Toxine ausgelöst werden kann.
Was ich kritisiere ist, dass automatisch „die böse Strahlung”
verantwortlich gemacht wird, und sich zirklular die Schlussfolgerung
festsetzt, dass Frau Curie an Radioaktivität gestorben sei, weil man
„das ja weiss”. Woher weiss man das? Weil ionisierende Strahlung
angeblich Blutarmunt auslöst. Und woher weiss man das wieder? Weil
Frau Curie daran gestorben ist.
Derartige Zirkelschlüsse gibt es häufig. Deshalb ist es wichtig, nach
unabhängigen epidemiologischen Untersuchen zu Fragen, und die gibt es
im Falle der Blutarmut offensichtlich nicht, bzw. in völlig
unzureichender Form. Frau Curie hat ein normales Alter erreicht und
ist nicht an Krebs (speziell Leukämie) gestorben. Es liegt hier also
eine für stark radioaktive Belastung eher untypischer Verlauf vor.
Dass „man weiss”, dass sie „an Strahlung” gestorben ist, mag zwar
eine beliebte Legende sein, wahr wird sie damit allerdings nicht.
> "Denn diese galten nach der Entdeckung durch die Curies zunächst
> nicht nur als unbedenklich, sondern sogar als gesundheitsfördernd -
> und das, obwohl sich bei Marie Curie zu diesem Zeitpunkt ( als sie 31
> Jahre alt war) schon erste Anzeichen der Strahlenkrankheit zeigten:
> Läsionen an den Händen, Gliederschmerzen, Müdigkeit und Anämie.
>
> Auch ihr Mann wies bereits 1905 auf die großen gesundheitlichen
> Risiken beim Umgang mit Radioaktivität hin."
> > http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/681511/strahlen-gesundheit.html
>
> Einschub in Klammern von mir
Frau Curie hat Zeit ihres Lebens mit hochradioaktiven Substanzen
hantiert. Das ist so, als würde man ständig kochend heiße Gegenstände
anfassen, ohne es zu spüren. Die Folgen sind ähnlich wie bei
Verbrennungen, die Verletzungen an den Händen überraschen mich
deshalb nicht. Ähnliche Wirkungen waren auch bei den „Radium-Girls”
zu beobachten, die verbrennungsähnliche Wirkungen an der Zunge und
den Lippen entwickelten, nachdem sie ihr Leben lang die Pinsel zum
Bestreichen der Radium-Zifferblätter mit den Lippen befeuchtet haben.
Die Blutarmut, unter der Frau Curie außerdem litt, und an der sie
letztendlich gestorben ist, ist allerdings eine Krankheit, die durch
alle alle möglichen Toxine ausgelöst werden kann.
Was ich kritisiere ist, dass automatisch „die böse Strahlung”
verantwortlich gemacht wird, und sich zirklular die Schlussfolgerung
festsetzt, dass Frau Curie an Radioaktivität gestorben sei, weil man
„das ja weiss”. Woher weiss man das? Weil ionisierende Strahlung
angeblich Blutarmunt auslöst. Und woher weiss man das wieder? Weil
Frau Curie daran gestorben ist.
Derartige Zirkelschlüsse gibt es häufig. Deshalb ist es wichtig, nach
unabhängigen epidemiologischen Untersuchen zu Fragen, und die gibt es
im Falle der Blutarmut offensichtlich nicht, bzw. in völlig
unzureichender Form. Frau Curie hat ein normales Alter erreicht und
ist nicht an Krebs (speziell Leukämie) gestorben. Es liegt hier also
eine für stark radioaktive Belastung eher untypischer Verlauf vor.
Dass „man weiss”, dass sie „an Strahlung” gestorben ist, mag zwar
eine beliebte Legende sein, wahr wird sie damit allerdings nicht.