Selenokhod schrieb am 16.01.2017 09:42:
Leicht OT allerdings zum Thema "Medienkritik":
http://cicero.de/berliner-republik/medien-ueber-die-grenzoeffnung-wir-waren-geradezu-beseelt-von-der-historischen-aufgabe
Giovanni di Lorenzo hat sich im aktuellen Cicero recht selbstkritisch zur Berichterstattung der Zeit im vergangenem Jahr geäußert.
Di Lorenzo verliert mittlerweile, entgegen dem deutlichen Trend von anderen Postillen Lesern abzuwerben, netto zahlende Leser. In den Jahren seit 2010 konnte die Zeit entgegen dem Markttrend p.a. 10% abzugeben z.T. sogar zulegen. Nun kommt der Trend auch in seinem Haus an und am Beispiel des Spiegel kann er sehr genau sehen was das in der Konsequenz bedeutet.
Hinzu kommt, dass die Flurschäden, z.B. durch Ukrainische Rechtsradikale die in seinem Blättchen dümmliche Parolen verbreiten durften, nicht mal eben zu beseitigen sind. Glaubwürdigkeit zu etablieren dauert viele Jahre, sie zu verlieren jedoch nur wenige Ausrutscher.
On top gibt es noch reichlich hohle Prozesse, bei denen man sich uneinsichtig darüber zeigt, dass Satire nicht im letzten Detail 100% korrekt sein muss, entsprechend sinnfreie Urteile vom OLG Humbug in Bezug auf Lobbymitgliedschaften feiert (die selbstverständlich letztinstanzlich kassiert wurden), gleichzeitig aber den 'Ziegenficker' gegen Erdogan verteidigt. Deutlicher kann man nicht zeigen wessen Lied man singt.
Die seit Anfang Dezember aus dem Haus vernehmbaren selbstkritischen Töne ändern daran wenig, nicht zuletzt weil diese durch angeführte Uneinsichtigkeit ad absurdum geführt werden.
Beleg:
http://meedia.de/datacenter/analyzer/meedia-data/print-00967/
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.01.2017 01:14).