Das kann man wirklich schlecht vergleichen. Natürlich kommen auch einige weniger hoch qualifizierte Personen (z.B. aus Portugal) nach Zürich, aber zu einem großen Teil handelt es sich schon um eine Einwanderung von Hochqualifizierten. Für Personen mit hohem Einkommen lohnt es sich auch eher, nach Zürich umzuziehen. Einerseits sind die Lebenshaltungskosten und Krankenkassenprämien relativ hoch, andererseits aber die Steuern im internationalen Vergleich eher tief - für Gutverdienende ist das eine gute Kombination, für Schlechtverdienende geht das nicht gut auf (und es gibt in der Schweiz zum Glück auch kaum einen Tieflohnsektor).
Der Nutzen, den Zürich aus der Migration bezieht, kommt sicher nicht von schlecht gebildeten Personen aus dem Nahen Osten und Afrika, sondern schon in erster Linie von Personen mit einem hohen bis sehr hohen Bildungsniveau. Zu behaupten, Ungarn könnte in ähnlicher Weise profitieren, indem es Millionen von schlecht Gebildeten aus dem Nahen Osten und Afrika aufnähme, wäre absurd. Sollte Ungarn auch Hochqualifizierte anlocken? Vielleicht, aber dann müssten eben auch viel höhere Löhne bezahlt werden, und anders als Firmen in der Schweiz sind ungarische Firmen dazu nicht in der Lage.
Der "Nationalismus" in Ungarn besteht sicher nicht darin, dass Hochqualifizierte (also die Art der Einwanderung, die Zürich zu einem großen Teil hat) zurückgewiesen werden. Ungarn kann solchen Expats eben nicht viel bieten, so dass nicht so viele nach Ungarn kommen wollen wie nach Zürich, und soweit sie kommen, sind sie auch in Ungarn willkommen. Der Ratschlag, dass Ungarn dann eben Massen von Ungebildeten, die wahrscheinlich nur schwer integriert werden könnten, aufnehmen sollte, und dass sich das für Ungarn trotzdem lohnen würde, ist fragwürdig.