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mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2001

Re: Man sägt ja nicht den Ast ab, auf dem man sitzt

Heisasa schrieb am 05.04.2022 03:36:

Letztlich erreichen die Sanktionen genau das Gegenteil von dem, was sie sollen: wenn die Zocker an der New Yorker Börse auf steigende Rohstoffpreise spekulieren, verdient auch Gazprom daran, selbst wenn wesentlich weniger Gas geliefert wird.

Wen interessiert Gazprom? Stell Dir die Frage, warum haben die USA überhaupt Gas und Öl aus Russland importiert, wo sie doch selber durch Fracking eigentlich zu den größten Gas und Öl Exporteuren weltweit gehören?

Problem ist, dass die Öl-/Gas-Gewinnung durch Fracking in den USA rund 5 bis 10-mal so teurer ist, wie die Förderung in Russland oder den arabischen Staaten. Da durch Finanzkrise und Pandemie die Preise für Rohstoffe gesunken sind, sitzen die US-Unternehmen derzeit auf Öl und Gas Reserven, deren Förderung und Verkauf sich nicht mal im eigenen Land rechnen.

Was ist aber, wenn man den weltweit größten Gaslieferanten und einen der größten Ölproduzenten per Sanktionen aus dem Spiel nehmen könnte?

Was passiert, wenn Europa kurzfristig neue Lieferanten benötigt?

Die Aktienwerte der US Fracking-Unternehmen explodieren. Zum Beispiel hat sich der Wert der Aktie von EOG Resources Inc in den letzten 12 Monaten verdoppelt. Exxon Mobil hat um 50% zugelegt. Halliburton Co. auch 50%.

D.h. hättest Du im Dezember 100.000.-USD in Halliburton Co. investiert, dann hättest Du bis heute rund 50.000.-USD Gewinn gemacht. Und nun stell Dir vor Du wärst Gordon Gekko aus Wallstreet und Du würdest einen Fond mit 100 Mrd. USD verwalten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.04.2022 04:25).

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