Der Nanny-Staat ist nur notwendig, weil anscheinend ca 1/3 der Bevölkerung nicht willens oder geistig in der Lage sind, Eigenverantwortung zu übernehmen, sondern Youtube-Quacksalbern und Schlangenölverkäufern mehr vertrauen als Ärzten und Virologen.
Ohne Verbrechen bräuchte es keine Justiz, und würden sich die Menschen nach 21 Monaten Erfahrung mit der Pandemie eigenverantwortlich verhalten (Maske in öffentlichen Innenräumen, Reduzierung unnötiger Kontakte, Meidung von Großveranstaltungen, Nutzung vorhandener Impfangebote), dann wäre überhaupt kein regularisches Eingreifen des Staates notwendig.
Ja, der Staat hat mal wieder viel zu spät reagiert, da die geschäftsführende Regierung keine Initiative mehr ergreift, und die künftige Regierung auf Wahlkampfversprechen der FDP Rücksicht nehmen muss, welche diese aus einem falsch verstandenen Freiheitsbegriff heraus im Sommer blauäugig in die Welt hinaus posaunt hat.
Das ändert aber nichts daran, dass wir mit etwas mehr verantwortungsvollem Handeln der Menschen überhaupt nicht in dieser Lage wären. Über 50 % der Intensivbetten, welche von Covid19-Erkrankten belegt werden, sind inzwischen mit ungeimpften 30-50 jährigen verstopft, weswegen bei Unfallopfern/Schlaganfällen/Herzinfarkten oftmals weiträumig über 2 Stunden nach einem verfügbaren Intensivbett gesucht werden muss. Und Risiko-OPs wie z.B. bei Krebspatienten sind derzeit vielerorts gar nicht mehr möglich, da kein Intensivbett für die Nachbetreuung verfügbar ist. Zudem dauert es bei den selbstverschuldeten ungeimpften 30-50jähren durchschnittlich 7 Wochen bis zum Tod, während die verhältnismäßig wenigen unverschuldeten Impfdurchbrüche bei Senioren mit Vorerkrankung durchschnittlich nur 3 Wochen die Intensivbetten belegen.