Alle Menschen unter Generalverdacht zu stellen, war noch nie richtig, ist weiterhin nicht richtig, und wird auch nie richtig sein.
Da sind wir einer Meinung.
Ich schrieb: "Wenn ich auf einer abgesperrten Rennstrecke mit einem Rennwagen fahre, dann setze ich mich einem Risiko aus und alle anderen Rennfahrer auch, die aber individuell bereit sind, dieses Risiko einzugehen."
Du antwortest:
Das kann man nicht gleichsetzen. Die allermeisten Ungeimpften sind ja nicht einmal infiziert.
Eine Schuld kommt erst dann in Frage, wenn jemand weiß, dass er Krankheitsüberträger ist, und dennoch keine Maßnahmen ergreift, um andere Menschen zu schützen.
Und ich glaube, du verwechselt hier zwei Dinge - bei meiner Analogie ging es mir um die individuelle Bereitschaft Risiken einzugehen.
Bei der ersten Variante bin nur ich von dem Risiko betroffen (und meine Mitstreiter), bei der zweiten Variante setze ich andere ungefragt einem Risiko aus.
Bei der ersten Variante gibt es Schuld bspw. in dem Rahmen, ich habe grob fahrlässig durch meine Fahrweise auf der Rennstrecke einen Unfall verursacht oder existierende Regeln nicht befolgt.
Bei der zweiten Variante beginnt die Schuldfrage schon der einfachen Tatsache, dass ich kein Recht habe, mein individuelles Hobby im öffentlichen Straßenverkehr auszutragen und damit andere Menschen zu gefährden.
Denen meine individuelle Risikoabwägung herzlich egal sein kann, denn die Folgen betreffen mich ja nicht rein individuell.
Deshalb die "Einsicht, dass meine Freiheit da seine Grenze haben muss, wo ich (Freiheits-) Rechte anderer Individuen verletze oder einschränke gehört zu meinem Individualismus dazu."
Von daher habe ich Verständnis für Geimpfte, die allergisch auf die Ungeimpften reagieren, da sie diese einem Risiko aussetzen, welches sie nicht eingehen wollen.
Und bei allem Verständnis für die Entscheidung derjenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, das muss man schlicht akzeptieren.
Gerade als Individualist.